Einen perfekten Doppelpack haben die Handballerinnen von Borussia Dortmund geschnürt. Der Bundesligist gewann nur 48 Stunden nach dem Heimsieg gegen Blomberg am Freitagabend auch noch das Prestige-Duell in Leverkusen. 19:15 (9:7) hieß es nach 60 Minuten - und das völlig verdient für den überlegenen BVB.

Als der letzte Wurf der Leverkusenerinnen an Clara Wolterings Arm abprallte, gab es kein Halten mehr. Die BVB-Spielerinnen fielen einander auf dem Feld freudestrahlend in die Arme, die ballten ihre Fäuste und bildeten einen Tanzkreis.

Schnelle Führung

Hüpfer vor den mitgereisten Fans krönten die Leistung des letzten Bundesligaspiels im Jahr 2016 - und sie zeigten, wie wertvoll sich dieser Erfolg in der Halle des alten Rivalen Leverkusen für den BVB anfühlte. Mit einem 4:0-Punktepaket nach der EM-Pause gehen die Borussinnen nun in die Silvesterpause.

Gegen Blomberg zitterten sie sich noch über die Zeit und offenbarten noch manche Wackler. In Leverkusen trafen sie auch nicht so gut wie erhofft, aber sie hatten die Partie in der Ostermann-Arena von Beginn an unter Kontrolle und ließen sich nach der Führung zum 6:4 (17.) nicht mehr einholen.

Huber erzielt neun Treffer

Einer Spielerin, die schon bei der Handball-EM mächtig aufgedreht hatte, zeigte sich in Bestform: Svenja Huber. Am Ende standen neun Treffer auf ihrem Konto, darunter vier verwandelte Siebenmeter - bei vier Versuchen. Nervenstärke pur.

Huber war es auch, die in der entscheidenden Phase des Spiels ihre Würfe präzise platzierte. Zwischen Minute 45 und 53 gelang der Borussia ein 4:0-Lauf zum 16:11 - drei der vier Treffer markierte Huber. Von diesem Zwischenspurt des BVB erholte sich Leverkusen nicht mehr, besonnen und clever brachten die Gäste den Vorsprung über die Zeit.

Auf die richtige Taktik gesetzt

Und sie durften sich freuen, früh auch defensiv auf die richtige Taktik gesetzt zu haben: Denn mit einer offensiven Deckung brachte der BVB die Bayer-Spielerinnen häufig zur Verzweiflung. Den Bayer-Rückraum, vor dem BVB-Trainerin Ildiko Brana vor dem Anpfiff noch eindringlich gewarnt hatte, ließen die Dortmunderinnen nie zur Entfaltung kommen. Leverkusens Jenny Karolius musste sich mit zwei Treffern begnügen.

Auch die Rote Karte für Mira Emberovics brachte die Borussia nicht aus der Fassung. Ein von etlichen Zeitstrafen und Verwarnungen geprägtes Spiel sah im BVB auch das bissigere Team, das sich den Lohn nach Kräfte zehrenden 60 Minuten einpacken konnte.

Wieder in der Spur

Und das nun, dank des perfekten Doppelpacks in der Liga, wieder ein wenig nach oben schauen darf. Nach einem holprigen Saisonstart ist der BVB wieder in der Spur - und wird nun auf Angriff setzen.

BVB: Ferenczi, Woltering - Kramer, Grijseels (3), Weisheitel, Zimmermann, Müller (1), Traumüller, Ettaqi, van Kreij (1), Huber (9/4), Emberovics (2), Vaszari (3)

Sascha Klaverkamp (Ruhr Nachrichten)