Nach einem hart erarbeiteten 21:19 (9:9) gegen die Neckarsulmer Sportunion dürfen Borussia Dortmunds Bundesliga-Handballerinnen ihr Osterwochenende genießen. Der BVB tat sich lange Zeit schwer gegen die abstiegsbedrohten Gäste. Den Sieg hielt letztlich Torhüterin Clara Woltering fest.

"Ich bin froh über die zwei Punkte, das war das erwartet schwere Spiel", sagte Trainerin Ildiko Barna. Während sie an der nervösen Angriffsleistung ihrer Mannschaft teilweise verzweifelte, wusste sie um die Qualität ihrer Torfrau. "Clara hatte heute einen Sahnetag", lobte Barna.

Den Start komplett verpennt

Den Start in die Partie verpennte der BVB komplett. Nach dem 1:0 durch Mira Emberovics (5.) dauerte es bis zur 12. Minute, ehe der nächste Treffer für die Dortmunderinnen fiel. Da lagen die Gäste aus Neckarsulm mit 4:1 vorne, Barna hatte nach zehn Minuten bereits zum ersten Mal ihre Auszeit-Karte gezogen und zuvor mehrfach die Hände vors Gesicht geschlagen.

Torhüterin Woltering hatten es die Borussinnen zu verdanken, dass die Begegnung in Durchgang eins offen blieb. Nach und nach traute sich der BVB, dann auch mal mit Zug zum Tor auf die defensive 6:0-Abwehr der Gäste zu gehen. Fünf Treffer von Svenja Huber in Serie, darunter vier Siebenmeter, brachten den BVB beim 9:8 (24.) erstmals in Führung.

Keine leichten Tore

Doch auch dieser Umstand beruhigte die Nerven der Schwarzgelben nicht. Die Unkonzentriertheiten und die Abschlussschwäche im Angriff hielten an. Das BVB-Spiel wirkte arg statisch, wenig durchschlagskräftig. Leichte Tore wollten gar nicht fallen. Die abstiegsbedrohten Gäste ließen sich nicht abschütteln, im Gegenteil: Hätte Woltering nicht einen derartigen Sahnetag erwischt und mehr als ein Dutzend Paraden gezeigt, darunter bei vier Siebenmetern, der Abend hätte richtig ärgerlich werden können für den BVB.

Denn auch nach dem Wechsel fehlte der Zugriff aufs Spiel. Barna reagierte, brachte in Alina Grijseels für Nadja Zimmermann und Rafika Ettaqi für Mira Emberovics zwei frische Kräfte für den Rückraum, Saskia Weisheitel rückte für Anne Müller an den Kreis.

Erste Drei-Tore-Führung

Doch erst Mitte des zweiten Abschnitts, als bei den Gästen auch ein wenig die Kraft schwand, drehte sich das Blatt zugunsten des BVB. Zwei Tore von Rechtsaußen Stella Kramer, dann der erste verwertete Tempogegenstoß durch Alina Grijseels, da stand die erste Drei-Tore-Führung auf der Anzeigetafel (16:13/49.).

Auch in der Schlussphase wurde die Partie kein Selbstläufer. Weitere Paraden von Woltering und einige Angriffe mit Geduld und Entschlossenheit sorgten dafür, dass die knappe Führung für die Borussinnen Bestand hatte, als die Sirene ertönte. Mit den zwei Punkten im Osterkörbchen lässt sich das Wochenende dann doch besser genießen.

BVB: Woltering, Ferenczi (n.e.) – Huber (6/5), Kramer (2), van Kreij (6), Ettaqi, Müller, Weisheitel (2), Emberovics (2), Schmele, Vaszari, Zimmermann, Grijseels (3), Traumüller

Jürgen Koers (Ruhr Nachrichten)