Ildiko Barna war auch am Dienstag noch voll des Lobes. "Ich habe hohen Respekt davor, wie Karina Traumüller es schafft, verschiedene Rollen auf dem Parkett zu spielen. Das hilft uns im Moment sehr", sagt die BVB-Trainerin. Am Mittwochabend (19.30 Uhr) beim VfL Oldenburg ist Traumüller, die fast schon zu den Urgesteinen bei den Schwarzgelben gehört, wieder gefordert.

Mehr als 40 Minuten war die 27-Jährige am letzten Samstag im Spiel der Handballerinnen von Borussia Dortmund beim 30:17 gegen den TV Nellingen einer der wichtigen Aktivposten, vom mittleren Rückraum aus lenkte sie umsichtig das Spiel, führte klug Regie und warf auch noch drei Tore. „Karina hat ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagt Ildiko Barna. Auch am Mittwoch wird sie gefordert sein. Nadja Zimmermann tastet sich nach ihrer schweren Schulterverletzung erst wieder an die Bundesliga heran, Carolin Schmele ist angeschlagen, ihre Einsatzzeiten müssen wohl reduziert werden.

"Hat Spaß gemacht"

Da trifft es sich vortrefflich, dass Karina Traumüller wieder das spielt, was sie am besten kann: Die Position im mittleren Rückraum. In der letzen Saison musste sie noch häufig auf Außen aushelfen, jetzt, in der neuen Rolle, die eigentlich ihre alte ist, blüht sie wieder auf. „Es hat Spaß gemacht“, sagte sie nach dem Sieg gegen Nellingen, „es hat vieles funktioniert“. Das Zusammenspiel werde immer besser, „schön, wenn man sieht, wie es sich entwickelt, es läuft ganz gut“. Auch für sie, „es ist schon so, dass ich mich auf der Position etwas wohler fühle“, und natürlich freue es sie, dass sie aktuell eine Menge Spielanteile habe.

Das wird in Oldenburg nicht anders sein. „Wir fahren nach dem überzeugenden Sieg gegen Nellingen mit einem guten Gefühl in den Norden“, sagt Ildiko Barna. Tatsächlich hat der BVB beim 30:17 gegen den Aufsteiger in die Spur gefunden, die Spielfreude stimmte, die Kombinationen waren wieder flüssiger.

Nur zwei Punkte

Wirklich mit Ruhm bekleckert hat sich der Gastgeber noch nicht. Nur zwei Pluspunkte in der Bundesliga, am Wochenende bewegte sich der VfL auf internationalem Geläuf, „die Doppelbelastung macht sich vielleicht bemerkbar, denn der Kader ist auch nicht sehr groß“, sagt die BVB-Trainerin.

Dennoch gibt es nicht den geringsten Grund, Oldenburg auch nur einen Hauch zu unterschätzen. „Sie hatten ein sehr schweres Auftaktprogramm und sind bisher unter Wert geschlagen“, sagt Ildiko Barna. Und gerade gegen den BVB sehe es so aus, als kämen einige verletzte Spielerinnen zurück. „Sie spielen schnell und werden das Tempo mit Sicherheit sehr hochhalten“, warnt Ildiko Barna. Aber die eigene Abwehr stehe immer besser und der Sieg am Wochenende habe spürbar Selbstvertrauen gegeben. Mit diesem positiven Eindruck reise der BVB nach Oldenburg. Und Ildiko Barna geht mutig voran. „Die Aufgabe ist machbar, aber dann muss auch vieles passen. Aber natürlich wollen wir gewinnen.“ Und dann gibt es Lob für alle.

Gerd Strohmann (Ruhr Nachrichten)