Diese Generalprobe für die neue Saison hatten sich die BVB-Frauen sicher anders, eben viel schöner, vorgestellt. Erst setzte es beim Dreier-Turnier in Blomberg zwei reichlich empfindliche Niederlagen gegen die HSG Blomberg-Lippe (13:20) und Buxtehude (18:24), dann verletzte sich auch noch Alina Grijseels am Fuß, sie droht mit einer Bänderverletzung mehrere Wochen auszufallen.

Eine MRT-Untersuchung am Montag soll Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben. "Wir müssen uns am nächsten Samstag gegen Göppingen ganz gewaltig steigern, um einen guten Start in die Saison zu haben", sagte Jochen Busch am Sonntag. Der Sportliche Leiter der Handballerinnen von Borussia Dortmund fasste das Geschehen am Wochenende mit wenigen Worten zusammen: „Das war ein echter Schuss vor den Bug, vielleicht ist es gut, dass wir alle wach werden.“

„Wir waren müder, als ich gedacht habe“, sagte Ildiko Barna, „wir müssen jetzt die Vorbereitung so dosieren, dass wir schnell frischer werden“. Bereits in der ersten Begegnung mit Blomberg-Lippe kam die Mannschaft nicht so richtig in die Gänge, „wir haben einfach mehr Fehler gemacht als der Gegner, wir haben verdient verloren“, sagte die BVB-Trainerin. Auch Jochen Busch bemängelte: „Wir haben viel zu viele Bälle leichtfertig verworfen.“

Faden verloren

Gegen Buxtehude sah es zunächst besser aus, die BVB-Frauen führten mit 10:5, ehe die Mannschaft in einer 1:10-Tore-Phase völlig den Faden verlor. „Aber wir haben in dieser Partie Charakter gezeigt“ schlug Ildiko Barna versöhnliche Töne an, am Ende aber seien die Kräfte geschwunden, „und die Möglichkeiten zu wechseln sind leider dann auch begrenzt“.

Und nun kommt auch noch die Verletzung von Alina Grijseels hinzu. In Nadja Zimmermann fehlt in der Mitte ohnehin die Spielmacherin der letzten Saison, nun muss der BVB auch auf Alina Grijseels, die zuletzt so prächtig auftrumpfte, verzichten. „Das ist ein herber Verlust“, sagt Jochen Busch, „das reißt in der Mitte schon ein großes Loch“. Und so machte sich Ildiko Barna am eigentlich freien Sonntag auch schon an die Arbeit, „wie wir den drohenden Ausfall halbwegs ausgleichen können“. Sie wolle nichts dramatisieren, „aber die Lage könnte besser sein“.

Gerd Strohmann (Ruhr Nachrichten)