Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ist mit einem Unentschieden in das letzte Wochenende vor der EM gestartet. Gegen Gastgeber Schweden gab es vor 2.036 Zuschauern in Hamm ein 24:24 (10:12). Torfrau Clara Woltering zeigte mit elf Paraden eine starke Leistung, beste Werferin war Svenja Huber mit acht Treffern. Bereits am Sonntag (15.00 Uhr) steht in Trier der zweite Vergleich gegen Schweden an - der finale Test vor dem EM-Start gegen die Niederlande am 4. Dezember.

Die deutsche Nationalmannschaft begann mit Clara Woltering im Tor, Lone Fischer und Svenja auf den Außenbahnen und Julia Behnke am Kreis. Im Rückraum bot Biegler zunächst Anna Loerper, Kim Naidzinavicius und Anne Hubinger, die heute ihr 50. Länderspiel absolvierte, auf. Die ersten beiden Treffer gingen jedoch auf das Konto der Schwedinnen: Jenny Alm und Isabelle Gullden brachten die Gäste mit 2:0 (6.) in Front. 

Das erste deutsche Tor fiel in der 7. Minute, als Svenja Huber einen Siebenmeter verwandelte. Nach dem Anschluss blieb das Spiel offen, es konnte sich kein Team absetzen. Lone Fischer erzielte den Ausgleich zum 5:5 (13.), bevor Naidzinavicius für die erste deutsche Führung sorgte (6:5, 14.). Dazu trug auch Clara Woltering ihren Teil bei, die mehrere schönen Paraden zeigte.  

Es fehlte insgesamt jedoch die Durchschlagskraft aus dem Rückraum - gerade von der rechten Seite. Sowohl Anne Hubinger als auch Alicia Stolle, die zunächst nur defensiv gebracht wurde und erst ab der 20. Minute auch offensiv spielen durfte, blieben blass. Neben Stolle kamen nach und nach auch Jennifer Karolius, Kerstin Wohlbold und Emily Bölk in die Partie. Die junge Buxtehuderin erzielte in der 22. Minute den 8:8-Ausgleich, doch zu viele kleine Flüchtigkeitsfehler verhinderten, dass sich das DHB-Team die Führung zurückholen konnte.  

Schweden verlor weniger Bälle und ging folgerichtig mit einem 12:10-Vorsprung in die Halbzeit. Neben der Fehlerquote in der Offensive bereitete vor allem die Feinabstimmung in der Defensive Probleme. Immer wieder gelang es den Schwedinnen, die deutsche 6:0-Formation zu durchbrechen; gerade im Mittelblock offenbarten sich immer wieder Lücken. 

Nach Wiederanpfiff wechselte Biegler auch auf den Außenbahnen und brachte Maria Kiedrowski und Maike Schirmer als frische Kräfte auf den Außenbahnen; zudem kehrten Naidzinavicius und Loerper zurück. Insgesamt fehlte jedoch weiterhin die Durchschlagskraft, sodass es erneut mehrere Minuten dauerte, bis das erste deutsche Tor fiel. Nach dem 13:11 durch Jenny Alm traf Schirmer in der 36. Spielminute zum erneuten Anschluss.  

Wenig später hatte die Rechtsaußen die Chance zur Führung, scheiterte jedoch im Gegenstoß an Johanna Bundsen. Ida Oden erhöhte im Gegenzug auf 17:15 (41.). Wie schon im ersten Durchgang ließ sich die deutsche Mannschaft jedoch nicht abschütteln und drehte den Spielstand mit einem 3:0-Lauf. Nach dem 18:17 (43.) durch Naidzinavicius zog Hendrik Signell die Grüne Karte.  

In den folgenden Minuten blieb das Spiel weiterhin eng. In Isabell Klein kam die dritte rechte Rückraumspielerin in die Partie, auch auf den anderen Positionen rotierte Biegler. Beim Stand von 20:20 (49.) vergab Huber einen Siebenmeter, doch kurz darauf konnte auch Woltering gegen Gullden von der Strafwurflinie parieren. Die Dortmunderin hielt damit den 23:22-Vorsprung fest, den Klein einen Angriff zuvor erzielt hatte.  

Dreieinhalb Minuten vor dem Ende sah Karolius ihre zweite Zeitstrafe und die deutsche Mannschaft musste erneut in Unterzahl agieren. Schweden hatte die Führung in die Hand, doch Woltering parierte gegen die frei durchgebrochene Oden. Kurz darauf gingen die Gäste doch noch mit einem Tor in Front, doch Huber bewahrte von der Siebenmeterlinie erneut die Nerven.  

So ging es mit einem 24:24 in die letzten 40 Sekunden. Das Team von Signell machte nach einer letzten Auszeit noch einmal Druck, konnte sich jedoch keine zwingende Möglichkeit mehr erarbeiten. Der letzte Wurf ging über das Tor, sodass am Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden auf der Anzeigetafel stand.

HBF - Foto: DHB/Sascha Klahn