Harald Wallbaum ist tot. Der Direktor Finanzen und Organisation des Deutschen Handballbundes und frühere Vorsitzende der Handball-Bundesliga der Frauen starb in der Nacht zum Sonntag nach kurzer, schwerer Krankheit. Anfang Juni hatte Harald Wallbaum, dessen Name eng mit der Entwicklung der HSG Blomberg-Lippe verbunden ist, seinen 61. Geburtstag gefeiert und war auch noch auf der Präsidiumssitzung des DHB in Mannheim vor Ort - wenige Tage später wurde die schwere Erkrankung festgestellt.

Im Ehrenamt gehörte Harald Wallbaum über drei Jahrzehnte zu den prägenden Persönlichkeiten des deutschen Frauenhandballs. Beginnend 1982 in der Oberliga, führte er den TV Herrentrup nach einem erfolgreichen Jahrzehnt mit dem TV Blomberg zusammen. Die inzwischen unter HSG Blomberg-Lippe firmierende Spielgemeinschaft zählt zu den Konstanten in der Bundesliga und im deutschen Nachwuchsspitzensport. 1995 war Harald Wallbaum Mitbegründer des Ligaverbandes, war von 1998 an zunächst Beisitzer und übernahm im Juni 2001 den Vorsitz, den er nach einem Jahr aufgrund des Wechsels in das Hauptamt des DHB aufgab.

Der im lippischen Herrentrup geborene Wallbaum trat 2002 als Geschäftsführer in die Dienste des Deutschen Handballbundes und übernahm diese Aufgabe auch im Organisationskomitee der Männer-Weltmeisterschaft. Zuletzt trug er die hauptamtliche Verantwortung für die Aufgabenfelder Finanzen und Organisation. "Dabei trug er maßgeblich zur finanziellen Konsolidierung des Verbandes bei, professionalisierte die Haushaltsplanung und schuf mit seinen Mitarbeitern die organisatorischen Voraussetzungen für sämtliche Länderspielmaßnahmen", so der Verband zum Tode des Diplom-Finanzwirtes, der von 1994 bis 1996 auch Geschäftsführer des Männer-Bundesligisten TBV Lemgo war - er hatte sich dafür von der Finanzverwaltung Detmold beurlauben lassen.

"Die Nachricht hinterlässt uns fassungslos und in tiefer Trauer. Unsere Gedanken sind bei Harald Wallbaum und seinen Angehörigen, denen unser Mitgefühl gilt. Der Handball in Deutschland hat eine Persönlichkeit verloren, die unseren Sport gelebt hat. Wir werden Harald Wallbaum vermissen", sagt DHB-Präsident Andreas Michelmann. "Was Harald Wallbaum in den vergangenen Jahren auch im Ehrenamt für den deutschen Handball geleistet hat, lässt sich kaum in Worte fassen. Mit seiner Energie und seinem Engagement wird er uns ein Vorbild bleiben", erklärte Berndt Dugall, Vorsitzender der Handball Bundesliga Frauen und als solcher DHB-Präsidiumsmitglied.

In Dankbarkeit erinnert sich auch handball-world.com an einen Förderer der ersten Stunde, der in vielen teils kontroversen Gesprächen an der Entwicklung des Portals beteiligt war und der jungen Redaktion vor gut fünfzehn Jahren die Verantwortung für die Webseite und die Öffentlichkeitsarbeit der Handball-Bundesliga der Frauen anvertraute. "Harald ging es immer um den Handball. Ich erinnere mich an viele bereichernde Gespräche, die auch im Streit immer von gemeinsamer Achtung, Respekt und Freundschaft geprägt waren. Mir werden diese Gespräche fehlen. Harald, Du wirst fehlen", so Christian Ciemalla, Gründer von handball-world.com, der im Namen des Teams anfügt: "Es bleibt die Erinnerung an eine prägende Persönlichkeit und der Wunsch, dass die Angehörigen und alle Freunde die in dieser Zeit nötige Kraft finden, um die Trauer zu überwinden und sich der gemeinsamen Zeit in Dankbarkeit zu erinnern."

Redaktion Handballworld - Foto: Klahn, DHB

Auch die Handballabteilung von Borussia Dortmund ist schockiert über den überraschenden und frühen Tod von Harald Wallbaum und möchte den Angehörigen ihr tiefstes Mitgefühl aussprechen.