Der Stein, der am letzten Samstag den BVB-Frauen vom Herzen gefallen ist, poltert immer noch laut. "Diesen Erfolg, dieses Erlebnis, das wollen wir jetzt auch weiterführen", sagt Trainerin Ildiko Barna vor dem Spiel am Samstag (19.30 Uhr, Halle Wellinghofen) gegen den VfL Oldenburg.

Zwei deftige Niederlagen in Göppingen und gegen Bietigheim hatte es zuvor gesetzt, bevor die Handballerinnen von Borussia Dortmund im Hexenkessel von Bad Wildungen beim 26:22 wieder zum kleinen Befreiungsschlag ausholen konnten. Jetzt kommt es zu einem Spiel auf Augenhöhe, wie man in solchen Fällen gern sagt, wenn der Tabellensiebte den punktgleichen Tabellensechsten empfängt.

„Oldenburg ist manchmal eine recht launische Mannschaft“, sagt Rechtsaußen Svenja Huber, „irgendwie auch eine Wundertüte“. Aber sie ist sich recht sicher: „Wenn wir ihnen von Anfang an zeigen, dass hier nichts zu holen ist, dann können wir sie auch entzaubern“.

Hohe Schmerzgrenze

Personell sah es in den Reihen der Borussia schon schlechter aus. Mira Emberovics und Alina Grijseels plagen sich zwar mit Erkältungen herum, sie dürften aber am Samstag einsatzbereit sein. Harma van Kreij ist dagegen fast schon sensationell schnell von ihrem Bänderriss genesen, stand schon am vergangenen Samstag in Bad Wildungen wieder auf dem Parkett. „Dieser kurze Auftritt hat uns in einer kritischen Situation sehr geholfen“, sagt Ildiko Barna, „und ihrem Fuß geht es auch immer besser“.

So rechnet sie nicht nur mit dem Einsatz der Rückraumspielerin, sondern hat auch Svenja Huber auf der Rechnung. Auch die Linkshänderin leidet an einem Bänderriss, auch sie hat sich im Training zurückgemeldet. „Svenja hat eine hohe Schmerzgrenze“, betont die BVB-Trainerin, „wir werden sie am Freitag noch einmal intensiv testen. Ein Risiko werden wir aber auf keinen Fall eingehen“.

Im Hinspiel vermöbelt

Im Hinspiel wurden die BVB-Frauen mit 19:29 reichlich heftig in Oldenburg vermöbelt, ein wenig ist am Samstag auch Revanche angesagt. Ildiko Barna will nicht viel davon wissen, dass die Partie vielleicht sogar ein Schlüsselspiel für den weiteren Verlauf der Saison sein könnte, „da kommen noch so viele Spiel“, aber mit einem Sieg würde sich die Borussia doch in eine komfortable Ausgangsposition bringen.

Ein Erfolg, da ist sich Ildiko Barna sicher, würde schon dafür sorgen, „dass wir selbstsicher und mit Selbstbewusstsein unseren Weg weitergehen können“. Und so verweist die Trainerin zwar auch auf den enorm starken Rückraum des Gastes, „sie machen viel Druck von hinten“, hat aber auch Schwächen im Zurücklaufen ausgemacht. Da sei die Mannschaft nicht immer optimal strukturiert, „wir müssen versuchen, das dann auch auszunutzen“.

Technische Fehler reduzieren

Und so gelte es, vor allem bei den Tempogegenstößen möglichst wenige technische Fehler zu machen. Nur acht hat die BVB-Trainerin in Bad Wildungen gezählt, „das wäre auch gegen Oldenburg eine prima Marke“. Und vielleicht fällt dann am Samstag in der Halle Wellinghofen der nächste dicke Stein vom BVB-Herzen.

Gerd Strohmann (Ruhr Nachrichten)