Bei den Spielen schaut sie auf der Bank manchmal ein wenig traurig drein. Und die Situation für Annamaria Ferenczi, gibt Trainerin Ildiko Barna zu, sei auch nicht ganz so einfach. Seit Borussia Dortmunds Handball-Abteilung stolz die Rückkehr von Clara Woltering vermelden konnte, sind die BVB-Frauen auf der Torhüter-Position mit Woltering und Mandy Burrekers exzellent besetzt. Mit Woltering kam im Sommer 2015 auch die junge Ungarin Ferenczi als Verpflichtung für die Zukunft.

Ihr wird großes Potenzial bescheinigt. Zeigen konnte die 22-Jährige das allerdings vornehmlich bei Einsätzen im Drittliga-Team. „Annamaria hat eine starke Vorbereitung gespielt“, bestätigt Barna, „sie hat einen großen Schritt nach vorn gemacht, aber als Trainerin muss ich entscheiden, was für die Mannschaft am besten ist.“ Gern hätte sie Ferenczi ein paar Einsatzminuten gegönnt. Ideal wäre gewesen, sie in einer Partie mit klarer Führung zu bringen. Doch das war der Borussia bislang noch nicht vergönnt. „Werfe ich sie in ein enges Spiel und es geht schief, tue ich ihr und uns allen keinen Gefallen.“

Mit ihrer Situation gehe die 22-Jährige professionell um, lobt Barna und macht Ferenczi gleichzeitig Hoffnung: „Man hat zuletzt bei Claras Verletzung gesehen, wie schnell es gehen kann. Wir brauchen drei gute Torfrauen, ich bin froh, dass wir drei haben.“

Respekt vor Woltering

Woltering stand nach ihrem Muskelfaserriss im Pokalspiel in Bad Wildungen schon wieder gut 15 Minuten im Tor. Barna hat das mit Wohlwollen registriert, denn obwohl Mandy Burrekers eine ausgezeichnete Vertreterin war, ist Woltering als klare Nummer 1 unersetzbar. Barna: „Wenn sie im Tor steht, flößt das den gegnerischen Angreiferinnen Respekt ein.“

Überhaupt deutet sich eine Besserung der angespannten Personallage an. Nadja Zimmermann hat Grünes Licht für Ball- und Wurftraining bekommen, Barna hofft, dass sie schon am 22. Oktober gegen Nellingen einige Minuten spielen kann. Entlastung auf der Spielmacher-Position tut auch Not: Alina Grijseels wird erst im Januar wieder fit. Im Pokalspiel in Wildungen gab es für Carina Traumüller in der Mitte in 60 Minuten keine Pause. „Sie hat das überlegt und richtig gut gemacht“, lobt Barna, „aber sie kann nicht jede Woche komplett durchspielen.“ 

Dirk Krampe - Foto: Ludewig (Ruhr Nachrichten)