Bei der deutschen Frauen-Nationalmannschaft hat der Countdown für die Europameisterschaft in Schweden begonnen. Zwei Wochen vor dem ersten Gruppenspiel am 4. Dezember gegen den WM-Zweiten Niederlande nahm das DHB-Team mit einem abschließenden Lehrgang in Leverkusen die unmittelbare Vorbereitung auf. Michael Biegler hat 21 Spielerinnen in den vorläufigen Kader berufen. "Wir wollen mehr Stabilität reinbringen. Unser Spiel muss strukturierter werden", forderte der Bundestrainer am Montag.

Teil der Maßnahme sind zwei Länderspiele gegen EM-Gastgeber Schweden am 26. November in Hamm (18 Uhr) und am 27. November in Trier (15 Uhr). Diese Tests sollen dem Coach abschließende Erkenntnisse liefern. Das endgültige 16-köpfige Aufgebot muss bis zum 3. Dezember benannt werden. Während des Turniers sind noch bis zu drei Wechsel aus dem erweiterten Kader möglich. "Ich will in jeder Trainingseinheit sehen, dass sich die Spielerinnen weiterentwickeln", sagte Biegler. 

Den bereits Anfang des Monats benannten vorläufigen Kader hat der Coach inzwischen mit Saskia Lang (Leipzig), Maria Kiedrowski (Thüringer HC), Caroline Müller (Oldenburg), Jennifer Rode (Leverkusen) und Stella Kramer (Dortmund) ergänzt. Nicht mehr zur Verfügung stehen die verletzten Xenia Smits (Metz) und Shenia Minevskaja (Leipzig). Vor allem im linken Rückraum herrscht Personalnot, weil mit der schwangeren Dortmunderin Nadja Nadgornaja die dritte Spielerin für diese Position nicht zur Verfügung steht.   

Der deutschen Mannschaft stehen bei der EM vom 4. bis 18. Dezember schwere Gruppenspiele bevor. Nach dem Auftakt gegen die Niederlande müssen weitere Aufgaben gegen den Olympia-Zweiten Frankreich (6. Dezember) und WM-Vierten Polen (8. Dezember) bewältigt werden.  

Das Turnier gilt als wichtige Etappe auf dem Weg zur Heim-WM 2017. Ziel ist das Erreichen der EM-Hauptrunde, um drei weitere Spiele auf höchstem internationalen Niveau zu erhalten. "Wir wollen step-by-step ein solides Haus bauen und in einem Jahr in ein schönes Heim einziehen", sagte DHB-Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld. Er stellte großes Engagement in Aussicht: "Wir machen keinen Unterschied mehr zwischen Männern und Frauen."

HBF - Foto: Ingrid Anderson-Jensen