Die Handballerinnen von Borussia Dortmund müssen auf ihr neues, schmuckes Wohnzimmer noch ein wenig warten. Die Kernsanierung der Halle Wellinghofen wird erst Anfang 2018 und nicht wie ursprünglich vermeldet schon im Sommer 2017 in Angriff genommen.

2,5 Millionen Euro, dieser Betrag wird nach dem Kommunalinvestitions-Förderprogramm investiert, um die längst überfällige gründliche Renovierung zu starten. Immer wieder wurden Klagen laut, dass die Halle vor allem im Sanitärbereich auch nicht annähernd den Grundanforderungen entsprechen würde. Der Deutsche Handball-Bund hatte den BVB-Frauen zuletzt eine Sondergenehmigung für die Austragung der Erstliga-Spiele erteilt.

Europaweite Ausschreibung

Die Arbeiten können nicht früher beginnen, da sie erst europaweit ausgeschrieben werden müssen. "Es gibt keine Verzögerungen bei der Halle. Die Maßnahme befindet sich im Zeitplan", betonte Maximilian Löchter, Pressereferent im städtischen Ressort Rechts- und Ordnungsamt.

Die ersten Arbeiten sind bereits getan. Die Stadt hat eine neue Anzeigetafel angebracht, die Beleuchtung der Halle ist vollkommen ausgewechselt. Und der BVB hat die Erlaubnis erhalten, hinter den Toren neue Fangnetze anzubringen.

Unzumutbare Zustände

Die eigentlich grundlegenden Sanierungen werden dann Anfang 2018 beginnen. Größte Baustelle sind dabei sicher die sanitären Einrichtungen. Dort herrschen weitgehend unzumutbare Zustände, nicht wenige Spielerinnen weigerten sich beharrlich, die Toiletten zu benutzen. Zusätzlich stehen auch Ausbesserungen im Tribünenbereich auf dem Arbeitsplan. Und auch die Gastromeile soll schmucker werden.

In einem weiteren Schritt muss das Dach ausgebessert werden. "Gerade bei Tauwetter hat es stellenweise reingeregnet", sagt Jochen Busch, Sportlicher Leiter der BVB-Frauen. Im Zuge der Außenarbeiten wird die Fassade der Halle verschönert, auch Fenster und Türanlagen werden modernisiert. Die endgültige Fertigstellung ist für Mitte 2019 geplant.

Sperrung während der Saison 18/19

All diese Maßnahmen sind so umfangreich, dass die Halle vorübergehend nicht genutzt werden kann. „Eine Sperrung der Sporthalle für die Bundesligasaison 2018/2019 (Zeitraum Ende August 2018 bis Ende Mai 2019) wird erforderlich sein“, heißt es von Seiten der Stadt.

Und damit kommt auf die Borussia eine wahrlich nicht leichte Aufgabe zu. Derzeit geht die Tendenz dahin, in der Zeit in die Bleichstein-Halle in Herdecke auszuweichen. „Das wäre für unsere Zuschauer sicher der einfachste Weg“, sagt Jochen Busch.

Neue Heimat in Herdecke?

Der Sportliche Leiter hat zwar mindestens ein Auge auch auf die Helmut-Körnig-Halle an der Strobelallee geworfen, aber die Umbauarbeiten rund um ein Spiel würden wohl jeweils zwei bis drei Tage dauern und wären entsprechend kostenintensiv. So werden die BVB-Frauen wohl in Herdecke ihre neue Heimat finden, bevor sie spätestens im Sommer 2019 in ihr neues Wohnzimmer ziehen können.

Gerd Strohmann (Ruhr Nachrichten)