Bei der heutigen Schiedsgerichtsverhandlung in Frankfurt/Main unter dem Vorsitz der Richterin Sylvia Schenk verurteilte das Gericht die HBF, dem HC Leipzig die Lizenz für die Bundesligasaison 2017/18 unter einer bis zum 14.07. zu erfüllenden Bedingung zu erteilen.

"Das Schiedsgericht unter der Leitung der Vorsitzenden Sylvia Schenk und den Beisitzern Dr. Markus Sikora und Alexander Wild erteilte dem HC Leipzig die Lizenz unter der Bedingung, dass bis einschließlich 14.07.2017 die unwiderufliche Einzahlung einer Eigenkapitalerhöhung i.H.v. 600.000 Euro nachgewiesen werden kann", so die Ligavereinigung HBF in einer Pressemeldung zum heutigen Verfahren.

Erfolgt der Nachweis gegenüber dem Schiedsgericht nicht fristgerecht, gilt die Lizenz als nicht erteilt", so der Ligaverband in einer Stellungnahme weitere: Als weitere Auflage wird dort aufgeführt, dass der HC Leipzig den Nachweis der Auszahlung aller noch ausstehenden Löhne bis einschließlich Juni 2017 zu erbringen hat.

Nach Aussage des HC Leipzig wurden in dem Verfahren gleich mehrere Bescheide der HBF, die in Zusammenhang mit der Lizenzverweigerung standen aufgehoben - und somit, unter Erbringung der angeführten Bedingung, auch den Zwangsabstieg in die 3. Liga.

"Die Erfüllung der Auflage ist unstrittig. Sie war auch damals schon unstrittig. Wir erfüllen sie", sagte Leipzigs Manager Kay-Sven Hähner (Foto: Heinz Zaunbrecher) der Deutschen Presse-Agentur. Die ausstehenden Gehaltszahlungen sind hingegen nicht zwingend bis zum 14. Juli zu begleichen: "Auflage bedeutet, dass wenn sie nicht erfüllt wird, der Verein im Laufe der Saison mit Geldstrafen bis hin zu Punktabzügen sanktioniert wird. Aber niemals ist die Lizenz dadurch bedroht", erklärte der für den HC Leipzig tätige Rechtsanwalt, der angesichts der Kostenverteilung von 80 zu 20 Prozent zu Lasten der HBF den Erfolg im Verfahren unterstrich. 

"Wir sind sehr erleichtert und danken ausdrücklich dem Anwaltsteam um den Experten für Handballrecht Helge-Olaf Käding aus Minden und um unsere Leipziger Anwälte Ernst-Albrecht Fischer und Kati Hähner für ihre excellente Arbeit in diesem nicht ganz einfachen Verfahren", sagte Manager Kay-Sven Hähner nach Ende des Verfahrens in Frankfurt.

Leipzig war wegen der Schulden zunächst die Bundesliga-Lizenz verwehrt worden. Eine Beschwerde dagegen hatte die HBF abgelehnt und Leipzig zog vor das Schiedsgericht. Jetzt hat Hähner eine Woche Zeit, um die Lizenz endgültig fix zu machen. "Die Bedingung für das Aufgehen des Sanierungskonzepts ist geschaffen und jetzt setzen wir das Ganze um", sagte er der dpa. Das Rettungskonzept sieht 600.000 Euro durch neue Sponsoren, 100.000 Euro durch Gläubigerverzichte, 200.000 Euro durch die Stadt Leipzig und 100.000 Euro vom eigens eingerichteten Spendenkonto vor.

PM HCL, red (handball-world)