Seelenmassage, vielleicht sogar ein paar Streicheleinheiten standen neben dem normalen intensiven Training in den letzten Tagen ganz weit oben auf dem Arbeitszettel der BVB-Frauen. "Es hilft nicht, viel zu schimpfen, wir müssen jetzt auch mal das Gute aus dem Spiel gegen Buxtehude mitnehmen", sagt Trainerin Ildiko Barna. Weil es eben auch darum geht, mit einer positiven Grundstimmung in das Spiel gegen Leipzig (Mittwoch, 19.30 Uhr, Halle Wellinghofen) zu gehen.

Zumindest auf den ersten und zweiten Blick könnte der Gast eher übermächtig erscheinen, „das ist schon eine bärenstarke Truppe“, die BVB-Trainerin gönnt sich aber auch einen dritten Blick. 17:30 unterlag der Pokalsieger am vergangenen Wochenende in der Champions League in heimischer Halle Budapest. Nicht ausgeschlossen, dass da ein seelisch leicht angeknockter Gegner anreist, ein angeschlagener Tiger, „der vielleicht ängstlich, vielleicht aber auch besonders gefährlich ist und zum Angriff übergeht“.

Wie auch immer, „wir müssen von der ersten Sekunde an da sein. Wir müssen Selbstvertrauen demonstrieren und wenn es dann bei Leipzig nicht läuft, dann haben wir sehr wohl eine Chance, dieses Spiel zu gewinnen“, sagt Ildiko Barna. Hoffnung macht sicherlich, dass die Borussia beim 23:24 in Metzingen nur hauchdünn an einer Sensation vorbeigeschrammt ist, dass sie eine dreiviertel Stunde auch Buxtehude Paroli bieten konnte.

60 Minuten Vollgas

Nun fordert die BVB-Trainerin ihre Truppe auf, alles zu geben, alles zu mobilisieren, taktisch clever und diszipliniert zu spielen. In den letzten Spielen habe sich die Mannschaft gesteigert, die Abwehr stand besser, die Tempogegenstöße waren konsequenter, „aber ich muss auch verlangen, dass das Team das 60 Minuten lang durchzieht“. Personell ist noch keine Entlastung in Sicht, Alina Grijseels und Carolin Schmele fallen weiter aus. Der Rückraum ist geschwächt, aber er wird auch nicht davon besser, wenn er immer in der Kritik steht. Und so erwähnt Ildiko Barna ausdrücklich, dass Nadja Zimmermann nach ihrer Verletzung immer besser in Form kommt und dass vor allem Karina Traumüller die Mannschaft gerade hervorragend führt. Wie gesagt: Nicht schimpfen, sondern aufbauen heißt aktuell die Devise.

Gerd Strohmann (Ruhr Nachrichten)