Gerade rechtzeitig haben die Handballdamen von Borussia Dortmund ihren zweiten Sieg in der Bundesliga gefeiert. Nach dem 27:20 (10:8) bei der Neckarsulmer Sportunion geht die Sieben von Trainerin Ildiko Barna „beruhigt“ in die fünfwöchige Spielpause. Durch den Erfolg ist eine gewisse Entspannung bei den Schwarzgelben zu spüren.

Eine Niederlage hätte in der langen Pause während der Europameisterschaft wohl entsprechend nachgewirkt. „Aber wir haben zuletzt die richtigen Wege gefunden, um trotz der personellen Probleme auch wieder erfolgreich zu sein“, erklärte Barna und lobte ihr Team für den Auftritt in Neckarsulm.

Von Atmosphäre beeindruckt

Denn im „Hexenkessel“ der Ballei-Sporthalle kam auf den BVB ein gehöriges Stück Arbeit zu. Ein wenig beeindruckt von der Atmosphäre, gehörten die Anfangsminuten den Gastgeberinnen, die sich über 3:1 (8.) und 7:6 (21.) leichte Vorteile verschufen. „Die Neckarsulmer haben die Stärken ihres Rückraums ausgespielt. Da hat uns Clara Woltering im Tor mit einigen Paraden im Spiel gehalten“, ergänzte Barna. Ihr Team gestattete Union-Keeperin Melanie Herrmann in der Phase eine hohe Quote an parierten Bällen.

Doch noch vor der Pause stellte sich Besserung bei den Gästen ein. „Schon in der Halbzeit hatte ich das Gefühl, dass meine Spielerinnen die richtigen Ansätze gefunden haben“, sagte die BVB-Trainerin. So drehten die Schwarzgelben den Rückstand in eine 10:8-Pausenführung und setzten diesen positiven Trend nach Wiederanpfiff fort. Auf 17:14 zogen sie davon (42.). „Da habe ich gespürt, dass wir den Sieg nicht mehr hergeben, wenn wir noch ein wenig mehr investieren“, erklärte Barna.

Gefestigte BVB-Abwehr

Und ihre Spieler schalteten noch einen Gang hoch. Clara Woltering hatte nun eine deutlich gefestigtere Abwehr vor sich, die mit Ballgewinnen schnelle Gegenstoßtore einleitete. Im Angriff spielten Kreisläuferin Anne Müller, Harma van Kreij (beide sieben Treffer) und die sichere Siebenmeterschützin Svenja Huber (fünf von fünf Treffern) ihre Stärken aus. Aus dem 17:14 wurde fix eine 21:15-Führung (49.), die sich der BVB letztlich nicht mehr nehmen ließ.

„Wir sind jetzt im Soll“, sagte Barna mit Blick auf Rang acht und den positiven Auftritt ihrer Mannschaft. Doch auch der Gegner erhielt Lob der Dortmunder Trainerin: „Ich bin mir sicher, dass Neckarsulm vor heimischem Publikum noch für die ein oder andere Überraschung gegen die großen Teams der Liga sorgen wird.“

Am 28. Dezember geht es weiter

Ähnliches peilen auch die Schwarzgelben an, wenn es am 28. Dezember wieder mit dem regulären Ligabetrieb weitergeht. Bis dahin steht den Borussen während der Frauen-EM ein schweißtreibender Dezember bevor. „Ab nächster Woche ist für den restlichen November aber erst einmal Pause angesagt“, sagte Barna. „Dann steigen wir im Dezember wieder mit dem Training ein, konzentrieren uns auf die Grundlagen und spielen einige Testspiele.“ Über Weihnachten ist wieder Pause – und dann greift der BVB in der Liga wieder voll an.

Enrico Niemeyer (Ruhr Nachrichten)