Das macht Lust auf mehr: Die deutschen Handballerinnen haben am Freitag in Hamburg eine 60-minütige Gala aufs Feld gezaubert und im ersten Testspiel unter Bundestrainer Michael Biegler Spanien förmlich an die Wand gespielt. Der 32:18 (17:10)-Erfolg gegen den aktuellen EM-Zweiten war der Startschuss der Vorbereitung auf die EURO 2016 in Schweden.

Bereits am Sonntag (Anwurf 16 Uhr) stehen sich beide Mannschaften in der Emslandhalle in Lingen zum zweiten Test gegenüberüber. Sportdeutschland.tv zeigt die Partie wieder als Livestream, zu sehen unter dhb.de/stream. 

Vor 2147 hellauf begeisterten Zuschauern in der Inselparkhalle in Hamburg waren am Freitagabend Hubinger, Bölk und Huber mit je vier Treffern die besten Werferinnen der absolut überlegenen DHB-Auswahl, zudem bot Torfrau Clara Woltering eine Weltklasseleistung, die gesamte Mannschaft spielte hochkonzentriert und mit einem hohen Tempo. Trotz der deutlichen Führung ließ das Team um Neu-Kapitänin Anna Loerper bis zum Schluss nicht nach und feierte ein wahres Torfestival.

Die ersten 30 Minuten war die beste Halbzeit der deutschen Frauen seit dem Amtsantritt von Biegler im Frühjahr. Im Tor stand Clara Woltering wie eine Mauer, die Abwehr war äußerst variabel und gut auf die Spanierinnen eingestellt und im Angriff war fast jeder Wurf ein Treffer. In ihrem ersten Spiel als Kapitänin der DHB-Frauen lenkte Loerper (TuS Metzingen) die DHB-Offensive, und die deutsche Mannschaft traf von allen Positionen wie am Fließband gegen den EM-Zweiten von 2008 und 2014.

Innerhalb von zehn Minuten zog die vom Hamburger Publikum toll unterstützte DHB-Auswahl von 6:3 auf 12:6 davon, selbst eine frühe Auszeit des spanischen Trainers Jorge Duenas zeigte keine Wirkung gegen die äußerst konzentriert agierende DHB-Auswahl. Trotz zahlreicher Wechsel noch vor der Pause gab es keinen Bruch im Spiel, auch Debütantin Alicia Stolle trug sich in die Torschützenliste ein. Beim 14:7 (25.) betrug der Vorsprung erstmals sieben Treffer - und bis zum Seitenwechsel hielt die DHB-Auswahl diesen Abstand (17:10).

Binnen vier Minuten und dank teilweise sehenswerter Kombinationen sowie toller Woltering-Paraden setzte sich Deutschland auf 20:11 weiter ab, hatte auch nach dem Wechsel nichts von ihrem Schwung verloren. Spanien hatte kaum etwas entgegenzusetzen - und so stand die Inselparkhalle Kopf, als Buxtehudes Linksaußen Lone Fischer beim 21:11 die erste zweistellige Führung gelang. 

Wie stark die Deutschen auch in der Defensive standen, belegt die Tatsache, dass Spanien 17 Minuten brauchte, um die ersten fünf Treffer nach der Pause zu erzielen. Aber Biegler wollte noch mehr: Beim 27:15 (47.) nahm er seine Auszeit und nahm lautstark und motivierte die Mannschaft mit einer leidenschaftlichen und emotionalen Ansprache. Und die Spielerinnen hatten verstanden, legten nochmals nach und bauten den Vorsprung gegen den Olympiateilnehmer von Rio kurz vor Schluss beim 31:16 gar auf 15 Treffer aus - schon Minuten vor dem Abpfiff erhoben sich die Fans von ihren Plätzen und feierten die DHB-Auswahl.

 

Deutschland - Spanien in Hamburg 32:18 (17:10)  

Deutschland: Woltering (1), Eckerle; Karolius (1), Schmelzer (2), Caroline Müller, Loerper (2), Behnke (1), Naidzinavicius (3), Hubinger (4), Bölk (4), Schirmer, Huber (4), Fischer (2), Geschke (2), Minevskaja (3), Stolle (3) Spanien: Lugarrondo, Zoqbi de Paula; Lopez Herrero (4), Martin (2), Aguilar (3), Chavez (1), Gonzalez de Garibay, Pena (1), Gonzales Ortega, Gonzales Alvarez (2), Egozkue, Martinez (2), Rodriguez (1), Hernandez, Sans Serra (1), Cabral Barbosa (1)

Zuschauer in Hamburg: 2147. - Schiedsrichter: Brunovsky/Canda (Slowakei). - Zeitstrafen: 6:2 Minuten (Schmelzer, Naidzinvicius, Minevskaja  - Cabral). - Spielfilm: 4:2 (6.), 6:3 (10.), 10:4 (13.), 12:6 (20.), 14:7 (25.), 17:10 (Halbzeit), 21:11 (36.), 26:14 (45.),  29:15 (50.), 31:16 (57.) 32:18 (Endstand)

PM DHB - Foto: Sascha Klahn