Die Tinte unter dem neuen Vertrag ist noch nicht trocken, aber die Zusage steht: Nadja Nadgornaja wird auch in der kommenden Saison das Trikot der Handballerinnen von Borussia Dortmund tragen.Kein Zweifel, damit ist einer der wichtigsten Bausteine gelegt, die weiteren Planungen für den Kader können in die entscheidende Phase gehen.

„Die Unterschrift von Nadja ist nur noch Formsache“, sagte Andreas Heiermann am Mittwoch im Gespräch mit dieser Redaktion, „wir haben uns auf einen Ein-Jahres-Vertrag geeinigt.“

Nadja Nadgornaja hatte im Sommer 2016 die gesamte Handball-Abteilung mit der Nachricht überrascht, dass sie Ende des Jahres Mutter werde. Der späte Zeitpunkt der Nachricht sorgte dafür, dass die große Lücke, die die linke Rückraumspielerin riss, nie wirklich geschlossen werden konnte, da auf dem Transfermarkt auf die Schnelle kein gleichwertiger Ersatz gefunden werden konnte.

"Wissen, was wir an ihr haben"

Wie wertvoll die 28-Jährige ist, sollte sich in vielen Spielen zeigen. Es fehlte häufig die Shooterin, die Spielerin, die auch dank ihrer Größe mal ein paar einfache Tore warf und so eine Partie entschied. „Wir wissen ihre Qualität zu schätzen“, sagt Abteilungsleiter Andreas Heiermann, „wir wissen, was wir an ihr haben.“

Natürlich sei es auch für die Borussia eine neue Erfahrung, eine junge Mutter in den Reihen zu haben. Die Vereinbarung sehe auch ein paar kleinere Zugeständnisse vor, da Nadja Nadgornaja in Rhede wohnt. Andreas Heiermann ist aber fest davon überzeugt, dass die 28-Jährige mit voller Power zurückkehren wird. „Sie hat ein großes Ziel, die Weltmeisterschaft Ende des Jahres im eigenen Land“, sagt der Abteilungsleiter, „und sie will auch dort eine gute Rolle im Nationalteam spielen.“ Der Wille, wieder voll anzugreifen, sei da, „und das ist natürlich auch gut für uns“.

Weitere Kontakte

Ob Nadja Nadgornaja vielleicht sogar in der laufenden Saison noch ins Geschehen eingreift, da ist noch keine Entscheidung gefallen. Trainerin Ildiko Barna erklärte kürzlich, sie laufe schon wieder, „aber wir müssen sehen, wie der Körper darauf reagiert“. Und auch Andreas Heiermann ist eher zurückhaltend, „ob sie uns in den restlichen Spielen der Rückrunde noch verstärken wird“.

Nadja Nadgornaja bleibt, damit sind aber noch nicht alle Hausaufgaben gemacht. Bis Samstag ist Andreas Heiermann noch im Skiurlaub, „dann geht es weiter mit den Verhandlungen“. Sowohl eine rechte als auch eine linke Rückraumspielerin stehen auf dem Wunschzettel ganz oben, „wir haben Kontakte geknüpft“. Und die Devise ist klar: „Wir wollen mindestens eine richtige Granate, eine Spitzenkraft, die dann möglichst sofort einschlägt.“

Und noch eine Bitte hat Heiermann. In der Größe der Spielerinnen hat er zuletzt im Vergleich zu anderen Mannschaften ein kleines Defizit ausgemacht, „sie darf gern ein paar Zentimeter größer sein“. Die Suche ist noch mitten im Gange.

Gerd Strohmann (Ruhr Nachrichten)