Die BVB Handball Damen haben nach einem 28:21 (13:10)-Heimerfolg gegen Frisch Auf Göppingen in die Erfolgsspur zurückgefunden. Entscheidend für den ungefährdeten Sieg war die stete Bereitschaft der Schwarzgelben, Göppingen vorne wie hinten in den direkten Duellen zu attackieren und so das Heft des Handelns in der Hand zu behalten. „Wir haben in der Abwehr gut gestanden und haben es mit der ersten und zweiten Welle gut gemacht. So kriegst du dann Selbstvertrauen“, analysierte BVB-Trainerin Ildiko Barna nach der Partie.

Ihr Team begann furios, umspielte die offensive Göppinger Abwehr klug und kam eben auch über das Tempospiel zu freien Abschlüssen. Einziges Manko war die Wurfquote: Gegen die erfahrene Edith Lengyel im Gästetor leisteten sich Barnas Schützlinge den einen oder anderen unplatzierten Wurf zu viel. Dass es zu dem Zeitpunkt, an dem FAG-Coach Alexandar Knezevic seine erste Auszeit nahm, trotzdem bereits 5:2 für den BVB stand (11‘), sagt alles über die Dominanz der Gastgeberinnen. Göppingen war anzumerken, dass mit Michaela Hrbkova eine Schlüsselspielerin im rechten Rückraum fehlte, sodass auf den ohnehin nicht gerade üppig besetzten Kader eine hohe Belastung zukam. Diese Aufgabe meisterten die Frisch Auf-Frauen im Anschluss an die Auszeit dann aber deutlich besser: Immer wieder kamen sie über das Kleingruppenspiel zwischen Rückraum und der Kreisposition zu Torerfolgen. Da aber auch die Dortmunderinnen gar nicht daran dachten, nachzulassen, hatte die Führung für Barnas Team bis zur Pause Bestand: Mit 13:10 ging es in die Kabinen.

Mit genau dieser Differenz hatte der BVB auch zum Pausentee im Hinspiel geführt, am Ende aber in letzter Sekunde mit einem Tor Unterschied verloren – es war den Schwarzgelben deutlich anzumerken, dass das nicht noch einmal passieren sollte. „Nach dem Hinspiel und auch im Kampf um die internationalen Plätze wollten wir unbedingt einen Sieg“, erklärte Barna. Und so trat ihr Team auch nach der Pause auf: Bis zu Barnas Auszeit in der 43. Minute hatte die Führung weiterhin Bestand (18:15), anschließend setzten die Gastgeberinnen die entscheidenden Nadelstiche. Denn während auf BVB-Seite durchgewechselt werden konnte, gingen die Gäste zunehmend auf dem Zahnfleisch. „Wir hatten dann zu viele Fehlwürfe und technische Fehler“, bemängelte auch Knezevic nach der Partie. So ist wohl auch die Disqualifikation gegen Iris Guberinic zu erklären, die Annamaria Ferenczi den Ball beim Siebenmeter mitten ins Gesicht warf und dafür zurecht die rote Karte sah – wohl eher eine Frage der Kraft und damit einhergehend der Konzentration als eine Frage der Absicht.

Ferenczi, die wohl noch ein paar Tage ein ordentliches Veilchen als Andenken an die Partie haben wird, hielt also im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf hin und ihre Teamkolleginnen machten im Anschluss den Sack zu und erzielten bis zum 24:16 (53‘) fünf Tore in Folge. Diese Serie war dann eindeutig zu viel für die Gäste, die gegen stets konzentriert aufspielende Dortmunderinnen nicht mehr für den Sieg in Frage kamen.

 

BVB: Woltering, Ferenczi – Kramer (4), Grijseels (8/1), Weisheitel (1), C. Müller (1), A. Müller (1), Espínola Perez (3), Galinska, Stockschläder (3), van Kreij, Huber (1), Månsson (4), Emberovics (2), Bleckmann, Vaszari.