Mit einer furiosen zweiten Halbzeit konnten die BVB Handball Damen am Samstagabend einen hochverdienten 26:19 (12:10)-Heimsieg gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen einfahren.

Die Dortmunderinnen stellten die Gäste dabei über die gesamte Spieldauer immer wieder vor neue Aufgaben, auf die das Team von Trainerin Renate Wolf irgendwann keine Antwort mehr hatte. Danach, dass der BVB schlussendlich so deutlich gewinnen würde, sah es in der ersten Halbzeit nicht aus: Wie zu erwarten standen sich in der Sporthalle Wellinghofen zwei massive Abwehrreihen gegenüber, womit die Schwarzgelben aber bereits im ersten Durchgang einen Tick besser umgehen konnten. Leverkusen begann wie erwartet mit einer 6:0-Deckung, in der die Halbpositionen aggressiv attackiert wurden, die Dortmunderinnen fanden aber immer wieder die daraus resultierenden Lücken im Zentrum. Wolf reagierte und zog ihre Schützlinge an den Kreis zurück, was den BVB zunächst vor Probleme stellte und die „Werkselfen“ zurück ins Spiel brachte. Aus einem 7:4 (18‘) wurde ein 7:6 (19‘). Doch die Gastgeberinnen reagierten richtig, suchten die Lösungen in der Kleingruppe und gingen somit mit einem knappen, aber verdienten 12:10-Vorsprung in die Kabinen.

Denn auch die Abwehr stand wie bereits in den vergangenen Spielen sattelfest, auch die Torhüterleistung dahinter stimmte wie gewohnt. Allerdings war es nicht die gesperrte Clara Woltering zwischen den Pfosten, die ihre Farben in Front hielt, sondern Annamaria Ferenczi. „Wir haben sie heute warmgeschossen“, gab eine resignierte Renate Wolf nach der Partie zu Protokoll. Das allerdings ist nur die halbe Wahrheit, denn das schwarzgelbe Abwehrbollwerk ließ insbesondere mit zunehmender Spieldauer immer weniger hochprozentige Abschlüsse zu. Lediglich vier Tore hatten die Gäste bis ihrer Auszeit in der 45. Minute beim Stande von 19:14 geworfen. Wirklich besser wurde es danach auch nicht – im Gegenteil: Angetrieben von einer hervorragenden Kulisse in der Sporthalle Wellinghofen spielte der BVB seine Dominanz mehr und mehr aus.

Nach der Auszeit wollte Barnas Team dem Gegner mit der Hereinnahme einer siebten Feldspielerin den Knockout verpassen. Und diese Taktik ging voll auf: Erst traf Anne Müller frei vom Kreis, anschließend Stella Kramer per Heber von Rechtsaußen, beides Mal hatte Harma van Kreij sie hervorragend bedient. Die Schwarzgelben lagen zehn Minuten vor Schluss mit sieben Toren in Front (22:15, 50‘). Dann aber drohte die Partie nach Zeitstrafen gegen Saskia Weisheitel und Alina Grijseels noch einmal zu kippen, doch es war fast schon erschreckend, was die Leverkusenerinnen mit der doppelten Überzahl anstellten. Das war nämlich im wahrsten Sinne des Wortes nichts: Die Gäste erzielten kein Tor und mussten sogar noch einen Gegentreffer von Svenja Huber zum 23:15 (53‘) hinnehmen. So konnte Barna ihre Schützlinge in der letzten Auszeit sechs Minuten vor Schluss dann langsam aber sicher auf die Siegesfeierlichkeiten vorbereiten. „Ich bin einfach glücklich darüber, dass wir uns endlich mal für eine starke Leistung belohnen konnten“, gab Barna im Anschluss an die Partie zu Protokoll. Darüber, dass der Sieg für den BVB in Ordnung geht, bestand bei beiden Trainerinnen kein Zweifel. „Wir waren im Angriff viel zu ungefährlich“, resümierte Renate Wolf. Und Ildiko Barna konnte sich über einen „überlegenen Auftritt in Abwehr und Angriff mit einer hervorragenden Annamaria Ferenczi dahinter“ freuen.

 

BVB: Ferenczi, Meissner – Kramer (2), Grijseels (1), Weisheitel, C. Müller, A. Müller (2), Espínola Perez, Galinska (2), Stockschläder (2), van Kreij (4), Huber (9/8), Månsson (4), Emberovics, Brandt, Vaszari.