Welch‘ ein Kampfgeist, welch‘ eine Moral: Mit einer tollen Energieleistung haben die DHB-Frauen einen perfekten Start in die EURO in Schweden hingelegt. Trotz eines schwachen Starts in beide Halbzeiten dominierte die Mannschaft von Bundestrainer Michael Biegler gegen den WM-Zweiten Niederlande. Vor 2026 Zuschauern in Kristianstad war Svenja Huber mit sieben Treffern beste deutsche Werferin beim 30:27-Erfolg (13:14), der eine hervorragende Ausgangsbasis für die restlichen Spiele der Vorrundengruppe B ist.

Nachdem die DHB-Auswahl die Anfangsphase im Angriff verschlafen und Bundestrainer Michael Biegler schon nach 18 Minuten beim 4:9 und nach acht torlosen Minuten beide Auszeiten aufgebraucht hatte, wurde es deutlich besser. Torfrau Clara Woltering wehrte einige Würfe ab, im Angriff wechselte Biegler seine Rückraumachse durch – und die Niederlande hatten ihren anfänglichen Schwung verloren.  Dank drei Treffern von Svenja Huber (darunter zwei Siebenmetern) und zudem je zwei Toren von Lone Fischer und Emily Bölk war zur Pause beim 13:14 alles wieder offen.

Wie schon zu Beginn hatten die Niederländerin auch nach dem Wechsel den besseren Start – aber im Gegensatz zu Hälfte eins war die DHB-Auswahl schnell wieder obenauf – und so war beim 20:20 (43.) der erste Gleichstand nach dem 4:4 erreicht.

Und als Kim Naidzinavicius zum 21:20 traf, war der Bann gebrochen. Weil sie beim Tor von Kelly Dulfer im Gesicht getroffen wurde, entschieden die ungarischen Schiedsrichter nach Studium des Videobeweises auf Rot für die Niederländerin. Während die Oranjes ihren Rhythmus verloren und Clara Woltering immer besser wurde, bauten die „Ladies“ den Vorsprung auf 26:23 (50.) aus.

Entschieden war die Partie aber erst, als Svenja Huber zum 28:25 traf – der Rest war Party auf dem Feld, und ein Riesenjubel nach dem Sieg gegen den WM-Zweiten.

Am Dienstag (Anwurf 20.45 Uhr) steht die zweite Vorrundenpartie gegen den Olympia-Zweiten Frankreich auf dem Programm, dann geht es am Donnerstag gegen den WM-Vierten Polen (18.30 Uhr). Beide Spiele werden live auf www.sport1.de ausgestrahlt. Die drei besten Mannschaften der Vorrundengruppen qualifizieren sich für die Hauptrunde. Im Falle des Weiterkommens geht es für die DHB-Auswahl am Samstag in Göteborg weiter.

Niederlande Deutschland in Kristianstad 27:30 (14:13)  

Deutschland: Woltering, Kramarczyk; Klein (1), Lang (4), Karolius (4), Schmelzer, Loerper (1), Behnke, Kramer, Naidzinavicius (2), Hubinger (4), Bölk (4), Huber (7/4), Fischer (2), Wohlbold (1), Stolle
Niederlande: Jankovic, Wester; Kramer, van der Heijden (2), Bont (4), Abbingh (5/3), van Olphen (2), Snelder (1), Broch (2), Visser, Groot (5), Dulfer, Goos, Malestein (3), Polman (3)

Zuschauer in Kristianstad: 2026. - Schiedsrichter: Horvath/Marton (Ungarn). - Zeitstrafen: 4:8 Minuten (Broch, Dulfer – Karolius, Schmelzer, Hubinger, Fischer). – Rote Karte: Dulfer (44.) - Siebenmeter: 3/3:4/7 (Huber/2 und Loerper verwerfen) . - Spielfilm: 2:2 (8.), 3:4 (11.), 9:4 (19.), 12:8 (25.), 12:10 (27), 14:13 (Halbzeit) 18:14 (35.) 20:20 (43.), 20:22 (45.), 23:26 (50.), 25:27 (56.), 27:30 (Endstand)

PM DHB - Foto: Sascha Klahn