Torfrau Clara Woltering wurde nach 15 Paraden als beste Spielerin ausgezeichnet, die Abwehr stand super, doch am Ende stand auch die erste Niederlage der deutschen Mannschaft bei der EURO in Schweden. Vor 1805 Zuschauern in Kristianstad verlor das Team von Bundestrainer Michael Biegler am Dienstagabend gegen den Olympiazweiten Frankreich mit 20:22 (11:11).

Ein Remis im finalen Vorrundenspiel gegen Polen am Donnerstag (18.30 Uhr, Livestream auf www.sport1.de) reicht aber bereits zum Erreichen der am Samstag in Göteborg beginnenden Hauptrunde. Beste Werferin der DHB-Auswahl gegen Frankreich war Svenja Huber mit sechs Treffern (darunter zwei Siebenmeter).

Die deutsche Mannschaft, die in der gleichen Startformation wie gegen die Niederlande (also auch mit der angeschlagenen Kim Naidzinavicius) begann, legte los wie die Feuerwehr. Frankreichs Topstars warfen eine Fahrkarte nach der anderen, die DHB-Auswahl spielte unglaublich konzentriert im Angriff und stand gut in der Defensive. So hieß es nach zehn Minuten 5:1 für Bieglers „Ladies“, die absolut dominant waren.

Frankreich kam nach einer Auszeit (nach dem 8:4) aber wieder besser ins Spiel – und auf der deutschen Seite häuften sich die Fehler im Angriff. Dafür stand Woltering wie eine Mauer, wehrte unter anderem zwei Siebenmeter ab. Dennoch konnte der Olympia-Zweite Tor um Tor verkürzen und glich beim 10:10 erstmals aus – mit einem 11:11 ging es in die Kabine. „Hut ab vor dieser Mannschaft. Nur elf Treffer gegen Frankreich zu kassieren, spricht für eine bärenstarke Abwehr“, sagte DHB-Generalsekretär Mark Schober in der Halbzeit.

Doch nach der Pause gewann der Olympia-Zweite immer mehr die Oberhand. Biegler nahm nach nur 94 Sekunden seine Auszeit beim 11:13 – aber trotz einiger weiterer Woltering-Paraden geriet die DHB-Auswahl mit 13:17 (42.) ins Hintertreffen. In der Offensive lief es nicht mehr so rund wie zu Beginn, auch weil Frankreichs Torfrau Laura Glauser sich steigerte.

Aber die Partie war noch lange nicht entschieden, denn auch die Französinnen leisteten sich viele Fehler im Angriff. Als jedoch Alexandra Lacrabere kurz vor Schluss zum 22:18 traf, war die Chance auf die Wende und den zweiten Sensationssieg nach dem 30:27 gegen den WM-Zweiten Niederlande dahin. Die „Oranjes“ hatten zuvor mit 30:21 gegen Polen gewonnen und sind nun punktgleich mit den Deutschen (2:2 Zähler).

Deutschland – Frankreich in Kristianstad 20:22 (11:11)  

Deutschland: Woltering, Kramarczyk; Klein, Lang (4), Karolius (1), Schmelzer, Loerper, Behnke (2), Kramer, Naidzinavicius (4/1), Hubinger (1), Bölk (1), Huber (6/2), Fischer, Wohlbold (1), Stolle
Frankreich: Leynaud, Glauser; Kolczynski, Ayglon Saurina, Pineau, Landre (2), Zaadi, Houette (3), Dembele (2), Flippes (4), Horacek, Edwige (1), Nze Minko (5), Gnabouyou, Niombla (2/1), Lacrabere (3)

Zuschauer in Kristianstad: 1805. - Schiedsrichter: Jurinovic/Mrvica (Kroatien). - Zeitstrafen: 4:4 Minuten (Stolle/4 –Ayglon, Horacek). - Siebenmeter: 4/3:3/1 (Huber, Pineau und Lacrabere verwerfen) . - Spielfilm: 3:0 (4.), 5:18 (10.), 6:2 (13.), 8:6 (19.), 10:10 (25.) 11:11 (Halbzeit) 11:15 (35.), 14:17 (42.) 15:19 (51.), 18:22 (58.), 20:22 (Endstand)

PM DHB - Foto: Sascha Klahn