Im Auswärtsspiel bei der HSG Bensheim/Auerbach (Samstag, 17:30 Uhr, Weststadthalle Bensheim) erwartet die BVB Handball Damen ein brandheißer Gegner.

Da der Aufsteiger den Beinamen „Flames“ trägt, liegt diese Assoziation zugegebenermaßen nicht allzu fern. Doch für die Bensheimerinnen gibt es neben ihrem Beinamen eine Vielzahl an weiteren Gründen dafür, dem BVB das Leben richtig schwer zu machen. Das weiß auch die Gästetrainerin Ildiko Barna: „Sie spielen schnell und unangenehm und werden hochmotiviert sein“, prognostiziert Barna. Denn im Vorfeld der Partie ist der Last-Minute-Erfolg ihrer Mannschaft im Hinspiel präsenter denn je. Seinerzeit erzielte Nadja Månsson in der Schlussminute den Siegtreffer zum 21:20, gut fünf Minuten vor Schluss hatten die Schwarzgelben bereits mit drei Toren hinten gelegen. Auf eine derartige Aufholjagd sollte man es in der Weststadthalle aber besser nicht ankommen lassen. „Sie haben eine tolle Unterstützung zuhause. Ich persönlich spiele auswärts zwar lieber vor so einer Kulisse, als vor leeren Rängen, aber wir müssen dort erstmal bestehen“, weiß Barna. Dazu müsse ihr Team die Tugenden aus den vergangenen Spielen, wie das zielstrebige Angriffsspiel und die konsequente Abwehr, wieder auf die Platte bringen. Speziell an Letzterem haperte es im Hinspiel. „Da waren wir mit unserer Abwehrleistung nicht wirklich zufrieden. Wir waren noch nicht wirklich eingespielt und haben immer wieder ärgerliche Gegentore bekommen“, merkt die BVB-Trainerin an. In den vergangenen Partien entwickelte sich die Defensive aber immer mehr hin zum Prunkstück und war letzten Endes auch entscheidend dafür, dass der TV Nellingen und Bayer Leverkusen in den letzten Spielen besiegt werden konnten. „Wir müssen sie dazu bringen, zu merken, dass ihnen die Lösungen fehlen“, gibt Barna den Matchplan vor.

Apropos Lösungen auf Bensheimer Seite: In dieser Hinsicht tätigten die „Flames“ im November einen wichtigen Transfer. Carolin Schmele stieß vor der WM-Pause zum Team von Heike Ahlgrimm und ist beim BVB keine Unbekannte. Drei Jahre spielte Schmele beim BVB, ehe sich die Wege im vergangenen Sommer trennten. Dass die Rückraumspielerin eine klare Verstärkung ist, zeigt nicht nur die Punkteausbeute mit ihr im Team (sechs Punkte nach der Weltmeisterschaft gegenüber keinem davor) sondern auch ihre Torquote von durchschnittlich knapp sechs Treffern pro Spiel. Dass neben Rafika Ettaqi damit eine weitere ehemalige Dortmunderin beim Gegner aktiv ist, ist wohl auch ein Grund dafür, dass es den Schwarzgelben an Fokus und Konzentration in der vergangenen Trainingswoche nicht mangelte. „Wir haben gut trainiert“, lobt Barna ihre Schützlinge. Eben diese Aspekte werden entscheidend sein, wenn man die Heimreise mit zwei Punkten im Gepäck antreten will. Wie schon gegen Nellingen dürften sich ihre Spielerinnen von einer schwierigen Anfangsphase nicht entmutigen lassen, gibt Barna vor. Denn insbesondere in der Breite hat ihr Team Vorteile und geht gegen den Tabellenvorletzten naturgemäß als Favorit ins Spiel. „Bensheim hat auch immer wieder Schwächephasen, die wir nutzen müssen“, sagt die Trainerin, die es sich aber auch nicht nehmen lässt, ein Lob gen Süden zu schicken: „Ich denke, Bensheim wird die Klasse halten.“ Punkte gönnt man dem Gegner vom Wochenende dann allerdings erst ab Sonntag.