„Wie schlägt man die SG BBM Bietigheim?“ – das ist die Frage, auf die es für die BVB Handball Damen vor dem Achtelfinale im DHB-Pokal (Sonntag, 5. November, 16 Uhr, Sporthalle Wellinghofen) eine Antwort zu finden gilt.

Das Problem bei der Sache: Gegen den amtierenden deutschen Meister haben in der jüngeren Vergangenheit die wenigsten Teams ein Mittel gefunden. In der abgelaufenen Saison war es lediglich der Buxtehuder SV, der den Bietigheimerinnen eine Niederlage beibringen konnte: Mit einer außergewöhnlichen Defensivleistung warf der BSV das Team von Trainer Martin Albertsen im Halbfinale aus dem DHB-Pokal.

In der Saison davor war im DHB-Pokal in Dortmund Schluss – Nachlässigkeiten sollte man von den Gästen am Sonntag also eher nicht erwarten. „Wir gehen das erste Mal in der Saison wirklich als Außenseiter ins Spiel, die Mädels können befreit aufspielen“, sagt BVB-Trainerin Ildiko Barna. Trotzdem: Gegen einen offenen Spielverlauf, womöglich noch mit Happy-End würde sich bei der Borussia niemand wehren. „Das wird aber sehr schwierig. Wir müssen hinten hellwach und aggressiv sein und Bietigheim so zu Fehlern zwingen“, weiß Barna. Nun ist das eine Herangehensweise, die pauschal erstmal vielen Gegnern Probleme bereiten würde, ein Aspekt hebt die SG BBM aber auf ein ganz anderes Niveau: „Sie haben einen sehr großen Kader mit vielen gestandenen und wirklich guten Spielerinnen“, verrät Barna. Somit spielen die Schwäbinnen einen einfachen und genau deshalb sehr erfolgreichen Handball: Jede Position, natürlich insbesondere die drei im Rückraum, strahlt konstant Torgefahr aus, viele Bewegungen und Auslösehandlungen zielen darauf ab, individuell starken Spielerinnen wie Karolina Kudlacz-Gloc oder Kim Naidzinavicius das bisschen Platz zu verschaffen, das sie brachen – schon klingelt es im gegnerischen Kasten. Und wenn eine Akteurin mal einen nicht so guten Tag erwischt hat, kommt eben eine andere, die eine ähnliche Qualität auf die Platte bringt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Partie schon nach einer kleinen Schwächephase gelaufen sein könnte – es gilt also, zu jedem Zeitpunkt hellwach zu sein.

Eine kleine Unbekannte ist bei Albertsens Team noch die Champions League, für die man sich in der vergangenen Saison als deutscher Meister ohne Punktverlust mehr als souverän qualifizierte. Die Dreifachbelastung aus Liga, Pokal und eben dem europäischen Wettbewerb ist Neuland, sicherlich reisen die Gäste nicht vollkommen regeneriert ins Ruhrgebiet. Es bleibt abzuwarten, ob und wann dieser Aspekt am Sonntag in dieser doch noch recht frühen Phase der Saison eine Rolle spielt. Am ehesten wohl in einer ausgeglichenen Schlussphase. Damit es so weit kommt, müssen die Schwarzgelben mit der Unterstützung des heimischen Publikums schon eine Leistung nah an ihrem Optimum zeigen. Barna jedenfalls ist überzeugt, dass ihre Schützlinge der deutschen Übermannschaft einen harten Kampf liefern werden: „Natürlich hätte es auch einfachere Lose geben können, aber wir wollen und werden unseren Zuschauern eine Top-Leistung und ein tolles Spiel bieten“, gibt die Ungarin zu Protokoll. Und wer weiß, vielleicht gibt es für die Bietigheimerinnen in Dortmund dann ja ein Déjà-vu.

In eigener Sache: Wir weisen noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass sämtliche ausgegebene Dauerkarten nur für die Bundesliga-Heimspiele gelten und deshalb am Sonntag keine Gültigkeit besitzen. Zum Eintritt muss ein reguläres Ticket an der Tageskasse erworben werden, die Preise kann man hier einsehen.