Man ist wahrlich nicht zu beneiden, wenn man innerhalb von vier Tagen erst zuhause gegen die SG BBM Bietigheim spielen und anschließend die Reise zum Auswärtsspiel beim TuS Metzingen antreten muss. Genau so sieht der Spielplan der BVB Handball Damen derzeit aber aus.

Den ersten Teil haben die Dortmunderinnen schon hinter sich: Im Heimspiel gegen die Bietigheimerinnen gab es eine knappe 25:29-Niederlage. Allzu viel hatten sich die Schwarzgelben, die über weite Strecken der Partie auf Augenhöhe agierten, nach dem Pokalaus nicht vorzuwerfen. Viel mehr war direkt nach dem Abpfiff gewissermaßen eine Art positiver Trotz nach dem Motto „dann eben in Metzingen“ greifbar. Natürlich ist im Dortmunder Lager jedem klar, dass die Aufgabe bei den „TuSsies“ gleichermaßen schwierig wird und dass man wieder als Außenseiter in die Partie geht. „Wir dürfen uns auch in Metzingen keine Schwächephase erlauben, das nutzen sie aus“, weiß BVB-Trainerin Ildiko Barna. Vor allem in eigener Halle geht bei den „TuSsies“ mit einem fast schon wahnsinnigen Tempo nach vorne – es gilt, in jeder Sekunde hellwach zu sein. Individuell ist der aktuelle Tabellenvierte speziell in der Breite nicht ganz so stark besetzt wie der Nachbar aus Bietigheim, aber welches deutsche Team ist das schon?

„Dafür haben sie einen enormen Teamgeist“, warnt Barna. Jener Teamgeist kann in Verbindung mit dem lautstarken Publikum in der stets gut besuchten Öschhalle ein großes Pfund sein. „Natürlich haben wir im Gegensatz zum vergangenen Sonntag nicht unsere Fans im Rücken sondern die Halle gegen uns“, erklärt die Dortmunder Trainerin. Umso wichtiger sei es, die Einstellung vom Wochenende zu konservieren: „Wenn wir die Herangehensweise so mitnehmen, kämpfen und lange im Spiel bleiben, können wir es spannend machen“, legt die Ungarin ihren Matchplan dar. Denn auch die Metzingerinnen haben ein äußerst anstrengendes Pokalspiel hinter sich, das Team von Trainer Rene Hamann-Boeriths konnte in einer Neuauflage des letztjährigen Pokalfinales den Buxtehuder SV aus dem Wettbewerb eliminieren.

Die Vorzeichen stehen also bestens, dass es nach Sonntag am morgigen Mittwoch um 19:30 Uhr eine weitere hochklassige Partie mit Dortmunder Beteiligung gibt – es gilt abzuwarten, wie der BVB den erneuten Ausfall von Mira Emberovics (gebrochener Finger) verarbeitet. Die Ungarin war gegen Bietigheim Teil einer sehr stabilen Abwehrreihe, die in Metzingen auch wieder stehen muss: Über die deutsche Nationalspielerin Julia Behnke suchen die „Pink Ladies“ immer wieder den Abschluss über den Kreis und das zielstrebige Tempospiel in Verbindung mit einem starken Torhüterduo Jankovic/Roch kann man nicht oft genug erwähnen. Lange Rede, kurzer Sinn: Es braucht einen über 60 Minuten vorne wie hinten konzentrierten BVB, um etwas Zählbares mit auf die lange Heimreise zu nehmen.