Mit dem Start der Rückrunde geht vor der nächsten Begegnung naturgemäß auch die Analyse der Hinspiele einher – das ist auch vor dem Heimspiel der BVB Handball Damen gegen den TV Nellingen (Samstag, 19:30 Uhr, Sporthalle Wellinghofen) nicht anders.

Und wer sich an das knappe 28:27 der Dortmunderinnen bei den Schwaben Hornets zurückerinnert, dem wird schnell klar, wieso BVB-Trainerin Ildiko Barna ihr Team mahnt, die Partie gegen den Tabellenelften nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: „Nicht erst der Nellinger Sieg in Bad Wildungen hat gezeigt, was passiert, wenn man gegen sie nicht komplett fokussiert ins Spiel geht“, erklärt Barna. Bei den „Vipers“ ging das Team von Trainer Pascal Morgant von Beginn an in Führung und ließ sich diese über die gesamte Partie nicht mehr nehmen. „Sie kämpfen 60 Minuten lang, egal wie es steht“, weiß Barna und fügt an: „Und genau deshalb müssen wir Ihnen am Samstag von Anfang an zeigen, dass es bei uns nichts zu holen gibt.“ Wie das gehen kann, demonstrierte ihr Team in den vergangenen Spielen eindrucksvoll: Eine aggressive Abwehr gepaart mit geduldigem und effektivem Angriffsspiel zeichneten das schwarzgelbe Spiel in den vergangenen Wochen aus.

Nun also stehen die Barna-Schützlinge vor einer neuen Aufgabe: Diese Qualitäten auch gegen vermeintlich schwächere Gegner abzurufen. Denn gegen die Favoritenrolle kann und will sich beim BVB niemand wehren. Knackpunkt wird es sein, die einzelnen überlegenen Mannschaftsteile zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzufügen. „Das ist uns in den letzten Spielen gelungen und das wollen wir auch gegen Nellingen wieder zeigen“, gibt sich Barna angriffslustig. Bei allem Fokus auf die Einstellung dürfe man aber auch nicht vergessen, dass die Gäste natürlich auch handballerische Qualität mit in die Sporthalle Wellinghofen bringen würden, betont die BVB-Trainerin. Wie bereits gegen Bietigheim konnte der Gegner vom Wochenende in dieser Hinsicht noch Last-Minute-Aktivitäten auf dem Transfermarkt vermelden: Kurz vor der Schließung des Transferfensters gaben die Hornets die Verpflichtungen von Isabel Tissekeker und Tanja Padutsch bekannt – Spielerinnen, die den Kader nicht nur in der Breite verstärken und bestens zur Nellinger Spielidee passen. „Sobald sie die kleinste Lücke sehen, wollen sie ihre Chance nutzen“, warnt Barna. Umso wichtiger wird es sein, diese Lücken in der Dortmunder Defensive gar nicht erst entstehen zu lassen – das gelang vor allem am vergangenen Samstag gegen Leverkusen vorzüglich. „Und vorne müssen wir weiter geduldig spielen, unsererseits die Lücken nutzen und nicht direkt den erstbesten Abschluss nehmen“, gibt Barna vor. Die Dortmunderinnen wissen also, wie es geht – jetzt müssen sie es noch umsetzen. Und das ist gegen den TV Nellingen sicherlich einfacher gesagt als getan.