Die Handball-Damen von Borussia Dortmund haben sich am dritten Spieltag der Bundesliga-Saison die Tabellenführung zurückerobert. Nur vier Tage nach dem hochverdienten 25:25 in der Champions League gegen FTC-Rail Cargo Hungaria aus Budapest legte die Mannschaft von Trainer André Fuhr auch in der Bundesliga einen glänzenden Auftritt hin. Bei Schlusslicht BSV Sachsen Zwickau gewannen die Dortmunderinnen souverän mit 34:26 (20:12). 

Riesiges Pech hatte allerdings Mia Zschocke, die beim Torwurf in der 31. Minute so unglücklich aufkam, dass sie vom Feld getragen werden musste. "Wir hetzen von Spiel zu Spiel. Wenn Mia jetzt auch noch ausfallen sollte, wäre das kaum zu kompensieren", zeigte sich André Fuhr besorgt.

Die Bilanz nach drei Spieltagen in der Bundesliga ist makellos. Drei Spiele, drei Siege, wieder zurück an die Tabellenspitze. Das ist das Fazit nach dem Betriebsausflug ganz in den Osten Deutschlands, der am Mittwochmorgen startete und am Donnerstagmorgen nach fast 1200 Kilometern auf der Autobahn endet.

Das Spiel in Zwickau war relativ schnell entschieden. Zwar versuchte der Aufsteiger, der von Ex-BVB-Trainer Norman Rentsch trainiert wird, zu Beginn dagegenzuhalten und glich in der elften Minute sogar zum 5:5 aus, doch danach hatte der BVB alles im Griff. Die Borussinnen hatte sich warm gespielt, kamen durch ihre erste Welle zu schnellen Toren und führten in Minute 20 bereits mit 11:6. "Nach zehn, zwölf Minuten haben wir dank einer stabilen Abwehr unsere Stärken ausgespielt", war Fuhr mit dem Auftritt zufrieden.

Stark in dieser Phase: Torfrau Yara ten Holte, die zu Beginn der Partie von BSV-Spielerin Anna Frankova aus kurzer Distanz voll im Gesicht getroffen wurde. Spätestens nach einer doppelten Überzahl in der 23. Minute war die Vorentscheidung in der gut gefüllten Sporthalle Neuplanitz gefallen: Der BVB zog durch zwei weitere Treffer von Rechtsaußen Amelie Berger auf 16:8 davon und erhöht bis zur Pause auf 20:12. Einer der schönsten Treffer des gesamten Spiel gelang dabei BVB-Neuzugang Fatos Kücükyildiz per Hüftwurf.

Direkt nach der Pause dann der Schock für den BVB - Mia Zschocke traf zunächst zum 21:13 und knallte dann so unglücklich auf den Hallenboden, dass sie verletzt vom Feld getragen werden musste. Sollte Zschocke am Sonntag in Montenegro ausfallen, wäre dass besonders für die BVB-Abwehr ein herber Verlust.

Dennoch baute der BVB das Ergebnis aus, hielt das Tempo hoch und führte in Minute 40 mit 26:18. André Fuhr nutzte die Chance, um Kraft zu sparen vor dem anstrengenden Champions-League-Wochenende in Montenegro und wechselte komplett durch. Zwar kam Zwickau nochmal auf sechs Tore (46.) heran, doch durch die klug Regie führende Alina Grijseels und die treffsichere Dana Bleckmann war das Spiel bereits in der 50. Minute beim Stand von 30:22 entschieden. Der Rest bis zum 34:26-Endstand war nur noch Ergebniskosmetik auf beiden Seiten.

Lange Zeit zum Ausruhen bleibt nicht. Nach zwei Trainingseinheiten steigen die Dortmunderinnen bereits am Samstagmorgen in den Flieger. Bei ZRK Budućnost Podgorica in Montenegro steht am Sonntag, 16 Uhr, das zweite Champions-League-Spiel auf dem Programm.

BVB: ten Holte, Kohorst; Grijseels (4), van der Heijden (3), Bleckmann (7), Rønning (2), Zschocke (2), Kücükyildiz (2), Moreno (3), Abdulla (1), Berger (8), Freriks (2), Sando