Bittere Niederlage für die BVB Handball-Damen: Im Spitzenspiel beim Tabellenführer SG BBM Bietigheim kassierte der Deutsche Meister eine 33:22 (12:14)-Niederlage. 

Während die erste Halbzeit eine Partie auf Augenhöhe war, zeigte Bietigheim im zweiten Abschnitt die wachere Leistung und zog den Borussinnen so den Zahn. Für den BVB war es die erste Saisonniederlage in der Bundesliga. Dortmunds Spielmacherin Alina Grijseels erkannte den verdienten Bietigheimer Erfolg nach der Partie ehrlich an: „Bietigheim hat eine unfassbare Breite im Kader und konnte durchwechseln. So geht am Ende der Sieg auch völlig in Ordnung.“ 

Schon der Start war ganz nach dem Geschmack der Gastgeberinnen. Bietigheim führte früh mit 2:0, es trafen die Ex-Borussin Kelly Dulfer und Veronika Mala. Doch Dortmund schlug zurück, Alina Grijseels brach in der dritten Minute den Bann. Im Tor sammelte Madita Kohorst mit einem Reflex Selbstvertrauen und ließ noch einige sehenswerte Paraden im ersten Durchgang folgen. Erneut Grijseels war es, die für den ersten Gleichstand sorgte: 3:3. Anschließend zog Bietigheim dank einiger schneller Gegenstöße auf 7:4 nach zehn Minuten davon. Dortmund mühte sich redlich um einen geordneten Spielaufbau, tat sich aber gegen die präsente Bietigheimer Defensive schwer. 

Ein neues Mittel sorgte aber bei der SG BBM für Verwirrung: Merel Freriks wurde jetzt vermehrt am Kreis gesucht und gefunden. Nach 15 Minuten tankte sich Fatos Kücükyildiz durch und stellte auf 9:9. Bietigheim-Trainer Markus Gaugisch spürte, dass die Borussinnen minütlich stärker wurden und nahm die erste Auszeit. Die wirkte, sein Team stellte nach einigen Tempo-Gegenstößen auf 13:10 (24.). Das wiederum brachte BVB-Coach André Fuhr dazu, seinerseits ein Time-Out zu nehmen und forderte „mehr Durchbrüche“ und weniger Versuche aus der zweiten Reihe. Der Hintergrund: Der Meister agierte häufig mit der siebten Feldspielerin, nutzte dieses Mittel bis dahin aber nicht effektiv. Amelie Berger setzte vier Minuten vor der Halbzeit aber genau das um, tankte auf der rechten Seite durch und stellte auf 13:11. Den Schlusspunkt unter die erste Hälfte setzte BVB-Schlussfrau Yara ten Holte, die einen Siebenmeter parierte. Mit einem 14:12 ging in es in die Kabinen. 

Bietigheims Julia Maidhof erzielte nach dem Wiederanpfiff per Strafwurf das erste Tor. Weitere Wirkungstreffer bis zum 17:12, unter anderem durch die frühere Dortmunderin Inger Smits, folgten. Die ersten Minuten liefen optimal aus Bietigheimer Sicht, Schwarzgelb hingegen verlor den Faden. Fuhr reagierte beim 19:12 und nahm eine lautstarke Auszeit und forderte mehr Gegenwehr seines Teams. Jackie Moreno (39.) brach den Bann und erzielte das 19:13. Zwei Treffer von Laura van der Heijden sorgten für das 20:15 nach rund 40 Minuten. 

Die Dortmunderinnen warfen jetzt alles rein, doch entscheidend konnte der Meister den Rückstand nicht mehr verkürzen. Die Angriffsaktionen waren oft unüberlegt und unpräzise. Es war zu spüren: Der Glaube an ein Comeback schwand. Bietigheim baute den Vorsprung auf neun Treffer zehn Minuten vor dem Ende aus (25:16). Schreckmoment acht Minuten vor der Schlusssirene: Grijseels blieb nach einem Zusammenprall mit Luisa Schulze zunächst am Boden liegen, rappelte sich aber unter dem Applaus der 500 Zuschauer in der Scharrena Stuttgart auf und konnte zumindest selbstständig das Spielfeld verlassen. Die Partie bot zu dieser Zeit keine Spannung mehr, zu klar war der Vorsprung der Hausherren. Am Ende stand ein bitteres 33:22 auf der Anzeigetafel.

BVB: ten Holte, Kohorst – Berger (2), Grijseels (6/1), Sando, Zschocke (1), van Zijl, Moreno (3), Kücükyildiz (1), Abdulla, Freriks (3), van der Heijden (2), Rønning (3/1), Uscinowicz (1)