Schwere Aufgabe für die BVB-Handball-Damen: Die russische Spitzenmannschaft Rostov-Don kommt am Samstag um 18 Uhr zum Champions-League-Spiel in die Helmut-Körnig-Halle - offiziell sind 600 Besucher zugelassen.

Der BVB ist zwar Gruppenvierter, aber dennoch klarer Außenseiter gegen den Gruppendritten. „Rostov spielt in einer anderen Liga als wir, sie wollen Gruppenzweiter werden, wir spielen um Platz sechs – oder um etwas mehr“, stellt Borussen-Coach André Fuhr die Verhältnisse klar. Immerhin habe Rostov am vergangenen Wochenende nur mit zwei Toren gegen den Tabellenersten Esbjerg verloren. Die Russinnen stehen für ein ausgesprochen körperliches Spiel. „Ihre Physis ist wirklich gut, damit hatten wir schon im Hinspiel unsere Probleme“, so Fuhr.

Aktuell sind neun von insgesamt 14 Gruppenspielen absolviert, neun Punkte stehen bereits auf dem Konto des BVB. Das ist aus nationaler Sicht absoluter Bestwert. Am 26. März geht’s los mit den Playoffs. Das heißt: Sollte der BVB Gruppensechster werden, muss er gegen den Drittplatzierten der Gruppe B antreten. Im Moment wäre das die französische Mannschaft aus Metz. Würde der BVB die Vorrunde als Fünfter in der Gruppe A abschließen, hieße der aktuelle Gegner CSKA Moskau. Die Rückspiele sind für den 2. April angesetzt.

Doch daran denkt André Fuhr augenblicklich noch nicht. Die Konzentration liegt voll und ganz auf Rostov. Eine Mannschaft, die dem BVB nicht unbedingt liegt. Das Hinspiel am 23. Oktober verloren die Dortmunderinnen mit zehn Toren Unterschied. Am Ende hieß es 37:27 für die Gastgeberinnen vor einer tollen Kulisse von über 2000 Zuschauern. Der BVB hofft natürlich auch auf eine gute Zuschauer-Resonanz - in Absprache mit der Stadt Dortmund sind 600 Fans in der Körnig-Halle erlaubt. Karten gibt es ausschließlich an der Tageskasse, es gilt die 2G-Regelung. In der ganzen Halle - auch auf dem Sitzplatz - herrscht Maskenpflicht.

Extralob für Frida Rønning

Dass die Schwarzgelben trotz der extrem angespannten Personalsituation mit einem 32:24-Sieg aus Kroatien im Champions-League-Spiel bei Podravka Vegeta zurückgekehrt sind, war nicht unbedingt zu erwarten. „In der Summe war das ein Sieg des gesamten Teams“, lobte Fuhr die stark ersatzgeschwächte Mannschaft, die ohne Kapitänin Alina Grijseels und die zuvor an Corona erkrankte Jennifer Gutiérrez Bermejo in Kroatien antreten musste.

Neben der herausragenden Kreisläuferin Merel Freriks und Torfrau Yara ten Holte und den gut aufgelegten Mia Zschocke und Laura van der Heijden, hob Fuhr noch eine weitere Spielerin heraus, die ansonsten eher im Schatten der alles überragenden Alina Grijseels steht: Norwegerin Frida Rønning. „Nach dem Ausfall von Alina hat Frida ihre Sache zuerst gegen Rosengarten und dann auch gegen Podravka Vegeta sehr gut gemacht.“

Seit Montagnachmittag sind die Dortmunderinnen wieder zurück aus Kroatien. Das für Mittwoch angesetzte Bundesligaspiel in Bad Wildungen wurde wegen positiver Corona-Fälle abgesagt. Für André Fuhr alles andere als ein Grund zur Freude: „Natürlich haben wir jetzt etwas weniger Reisestress, aber ich hätte gerne den Rhythmus beibehalten. Wir waren auf Bad Wildungen vorbereitet. Außerdem müssen wir jetzt nach dem ausgefallenen Spiel in Blomberg schon zwei Partien nachholen. Das wird ziemlich eng.“

Personell ist die Lage weiter angespannt. Torfrau Madita Kohorst klagt über eine Mandelentzündung, Alina Grijseels hat mit leichtem Training begonnen, trägt nach ihrem in Bietigheim zugezogenen Nasenbeinbruch eine Spezialmaske, darf damit aber kein Spiel bestreiten. Bleibt die Hoffnung auf Jennifer Gutiérrez Bermejo, die nach ihrer Corona-Pause zunächst einige medizinische Untersuchungen über sich ergehen lassen musste. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass Jennifer am Samstag spielt“, zeigte sich André Fuhr leicht optimistisch, was einen Einsatz seiner Linksaußen angeht.