Exakt 100 Stufen sind es hinauf zum Skywalk auf Phoenix-West. In den siebten Handball-Himmel sind es noch ein paar mehr. Alina Grijseels ist sie gegangen, alle, und auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft noch eine Extrarunde. Sie ist das Gesicht der Handballerinnen von Borussia Dortmund. Amelie Berger ist eines von neun neuen Gesichtern in der Bundesliga-Mannschaft. Gemeinsam sind sie auf die alte Hochofenanlage in Hörde gestiegen. Ein Gespräch über Alt und Neu, Umbruch und Aufbruch, über ein Projekt, Perspektiven und noch nicht gefördertes Potenzial. 

Alina, Du bist seit 2014 Borussin. Inwiefern hat sich der Verein in dieser Zeit verändert?

Alina Grijseels: Als ich angekommen bin, hat der BVB in der zweiten Liga gespielt. Ich war damals 18, kannte den Kader und wusste um die Aufstiegsambitionen. Das war eine große Chance für mich. Allerdings war das alles noch lange nicht so professionell, wie es heute ist. Das kann ich an vielen Dingen festmachen: die Organisation bei Heimspielen, die Möglichkeiten des Trainings, auch des Krafttrainings, die Anzahl der Autos, die für die Mannschaft zur Verfügung stehen. Das war alles deutlich reduzierter als heute. Seit zwei Jahren haben wir die Champions League – das ist noch einmal eine ganz andere Bühne. Die Abteilung hat sich unheimlich weiterentwickelt, und zugleich ist die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen. Gerade strukturell kann man noch mehr rausholen aus dem Projekt.

Du selbst nennst es Projekt. Würdest Du sagen, dass das Projekt BVB-Handball heute auch im Gesamtverein einen anderen Stellenwert einnimmt als vor sieben Jahren? 
Grijseels: Ja, das ist ganz sicher so! Wir profitieren sehr davon, dass uns – um einen Namen zu nennen – Dr. Reinhard Rauball so sehr fördert und unterstützt. Das hat er auch schon 2014 getan, aber seit einiger Zeit ist auch er bei jedem Heimspiel in der Halle, wenn dieses nicht gerade parallel zu den Fußballern läuft. Die Wahrnehmung innerhalb des Vereins ist eine andere, und auch die in der Stadt. Ich bin mir sicher, dass mittlerweile viele Menschen in Dortmund wissen, dass es auch eine BVB-Handballdamen-Abteilung gibt, die ebenfalls sehr erfolgreich spielt. Das kann man natürlich nicht mit der Aufmerksamkeit vergleichen, die der Fußball genießt, aber wir werden mehr wahrgenommen als noch 2014. 

Würdest Du unterschreiben, dass Borussia Dortmund im vergangenen Jahrzehnt auch in Außendarstellung und Wahrnehmung von einem Fußball- zu einem Mehrspartenverein gewachsen ist? 
Grijseels: Wir Handballerinnen sind vorgeprescht und die zweite Sportart geworden, die anerkannt ist. Das ist schön, und das haben wir durch unsere Leistungen verdient. Doch es wird auch Tischtennis auf hohem Niveau gespielt, ebenso Blindenfußball und neuerdings Frauenfußball. Es ist gut und wichtig, dass der BVB selbst nicht immer nur den Fußball sieht, sondern auch die anderen Sportarten nach vorne bringt. Der Verein hat eine unfassbare Strahlkraft. Wenn irgendein Verein in der Region auf andere Sportarten außer Fußball aufmerksam machen kann, dann ist es Borussia Dortmund. 

Das scheint vermehrt zu funktionieren. Amelie, Du bist in diesem Sommer aus Bietigheim dazugekommen. Warum wechselt man als Handballerin zu Borussia Dortmund? 
Amelie Berger: Ich habe in den vergangenen Jahren verfolgt, was der BVB im Handball aufgebaut hat. Schon bei meinem ersten Step in den Leistungssport habe ich mir Dortmund angeschaut – dementsprechend bin ich froh, dass es jetzt geklappt hat und ich im schwarzgelben Trikot spielen kann. Überzeugt hat mich vor allem, dass wir eine junge Mannschaft sind und international spielen können. Der Saisonstart war sehr positiv. Für meine Entwicklung ist Dortmund der richtige Schritt. 

Und – sei ehrlich – nachdem Du jetzt zum zweiten Mal zu einem amtierenden Deutschen Meister gewechselt bist, möchtest Du auch selbst mal die Schale holen? 
Berger: Wenn ich ehrlich bin, ist es jetzt zunächst wichtig, dass ich mit dem Team vorankomme. Ich muss nicht sofort Titel sammeln, das kommt dann hoffentlich irgendwann von alleine. Aber es würde mich natürlich nicht ärgern, wenn es sofort klappt. 

Bei acht Ab- und neun Zugängen kann man von einem Umbruch in der Mannschaft sprechen. Alina, was wiegt mit Blick auf die Abgänge eigentlich schwerer, der sportliche Substanzverlust oder die Option auf mehr Harmonie in der Mannschaft? 
Grijseels: Über die vergangenen zwei Saisons möchte ich eigentlich nicht viel sagen. Nur so viel: Sie waren besonders, weil wir zu Beginn nicht damit gerechnet hatten, dass wir so dominieren könnten. Da hat sich sportlich etwas gebildet, was außergewöhnlich gewesen ist. Und, ja, aus diesem Gebilde haben wir Spielerinnen verloren, die sportlich wichtig waren. Das will ich überhaupt nicht abstreiten. Aber auch das gehört im Leistungssport dazu. Das ist unabhängig von den Spielerinnen und passiert in jeder Sportart. Dadurch sind wir im Schnitt noch einmal zwei Jahre jünger geworden, haben sehr viel Potenzial. Dieser Weg passt zur Philosophie von Borussia Dortmund, das ist ja im Fußball nicht anders. Wir haben junge, talentierte Spielerinnen dazubekommen, die sich entwickeln können – und trotzdem sind wir auch in dieser Saison sofort erfolgreich. Das eine schließt also das andere nicht aus. Es ist spannend, mit der neuen Mannschaft zu arbeiten und die Qualität, die sich noch steigern kann, aktuell durch Teamspirit und Einsatzwillen auszugleichen. 

Hand aufs Herz: Hast Du, Amelie, geglaubt, dass Ihr so gut in die Saison starten würdet?
Berger: Wenn man die Leistungen und Ergebnisse auch noch vor dem Hintergrund der Verletztenliste sieht, ist das eine Überraschung. Unser Ziel war es, aus den ersten drei Champions-League-Spielen zwei Punkte zu holen – geworden sind es fünf. Das hat unsere eigenen Erwartungen übertroffen. Aber die Champions League ist Bonus, wichtig ist die Bundesliga. 

Du hast die Verletzten angesprochen: Wenn zu einem großen Umbruch viele Verletzte hinzukommen – wie lange kann eine Mannschaft beides kompensieren? 
Berger: Wir haben es gut aufgefangen. Man hat gesehen, was für ein Spirit in diesem Team steckt. Jede hat sich für jede in den nächsten Ball geworfen. Jede kämpft, was das Zeug hält und ist bereit, auch auf fremden Positionen zu spielen; Mia Zschocke zum Beispiel in der Vorbereitung am Kreis. Da ist eine hohe Bereitschaft, um das gemeinsame Ziel immer wieder zu erreichen: zu gewinnen. Es wird allerdings wichtig sein, schnellstmöglich wieder einen breiteren Kader zur Verfügung zu haben. Ansonsten wird die Belastung mit permanent zwei Spielen pro Woche zu hoch. 
Grijseels: Das sehe ich genauso. Mehrere englische Wochen hintereinander mit zehn Spielerinnen, davon zwei Torhüterinnen, durchzustehen, dürfte schwierig werden. Nach dem Sieg gegen Brest Bretagne hat man gespürt, wie wichtig eine Woche mit nur einem Pokalspiel im Anschluss war. Da waren wir hart an der Grenze. Denn das Verletzungsrisiko steigt ja auch für diejenigen, die permanent durchspielen müssen. Grundsätzlich finde ich es beeindruckend, wie wir bisher durch diese schwierige und anspruchsvolle Zeit gegangen sind; das komplette Team, von Physio und Arzt über Co- und Athletik- bis zum Cheftrainer. 

Ihr habt den Teamspirit angesprochen: Wie muss man sich das eigentlich vorstellen, wenn im Sommer genauso viele neue Spielerinnen auf bisherige treffen? Wie bildet sich Teamspirit? 
Berger: Dazu kam ja noch, dass sechs Spielerinnen wegen der Olympischen Spielen lange fehlten, davon vier aus der bisherigen Mannschaft. Es waren überhaupt nur zwei, drei alte Spielerinnen vor Ort, der Rest war neu. Niemand kannte also niemanden... 

...wirft man da noch das gute alte Wollknäuel, wie man das in den Achtzigern gemacht hat?
Berger (lacht): Nein, aber es hat sich schnell ergeben. Man kann es nicht erzwingen, es muss passieren und passen. Und ich habe das Gefühl: bei uns passt es. 

Themenwechsel. Andreas Heiermann hat schon vor Jahren gesagt: Alina Grijseels wird mal das Gesicht von BVB-Handball, also quasi der Marco Reus der Handballerinnen. Wie fühlt man sich so als Marco Reus der Handballerinnen? 
Grijseels: Natürlich macht es mich stolz, so gesehen zu werden. Mit Marco verglichen zu werden, ist jetzt auch nicht das Schlechteste. Es ist vielleicht nicht mehr üblich, dass man sieben Jahre bei einem Verein spielt. Es hat allerdings auch alles gepasst. Wenn du mit 18 hierhinkommst, mit aufsteigen kannst, Zeit hast, dich gemeinsam mit dem Verein in diese Richtung zu entwickeln, dann gibt es wenige Gründe, daran etwas zu ändern. Ohne die Mannschaft und ohne die Entwicklung des Vereins hätte ich mich allerdings auch nicht so entwickelt. Deshalb gehe ich relativ demütig damit um. Ich mag es grundsätzlich nicht, wenn eine Spielerin herausgehoben wird. 

Aber als die verlässliche Komponente, sehr geerdet, sehr demütig: sehr gerne, oder?
Grijseels: Ja, sehr gerne. 

Weil wir gerade bei diesen unzulässigen Vergleichen sind: Wie lange hat es Dich um den Schlaf gebracht, dass in der Corona-Saison 2020 zwar die Männer aus Kiel zum Deutschen Meister erklärt worden sind, nicht aber die Frauen aus Dortmund? 
Grijseels: Die Situation war besonders; für uns, für die gesamte Gesellschaft, für alle. Ich weiß noch ganz genau, wie wir da beim Training standen und zum ersten Mal gesagt wurde: Das Spiel in Göppingen fällt wegen Corona aus. In dem Moment hat das niemand ernst genommen. Wir dachten: Okay, dann spielen wir halt in zwei Wochen wieder. Dann wurde die Saison abgebrochen. Dass wir nicht zum Meister ernannt worden sind, war bitter. Wir waren enttäuscht und auch sauer. Ich bin aber kein Freund davon, das irgendwem ewig vorzuhalten. 

Nachvollziehbar war die Entscheidung aber nicht. 
Grijseels: Über die Entscheidung kann man endlos diskutieren, und es gibt für beide Seiten Argumente. Ich persönlich fand es unglücklich, den Unterschied zwischen Männern und Frauen zu machen. Wenn beide nicht Meister geworden wären, dann hätte man sich immer noch ungerecht behandelt gefühlt, es wäre aber eine andere Situation gewesen. So wussten wir, dass wir eine Riesenchance hatten, mit der wir zu diesem Zeitpunkt nicht gerechnet hatten. Es konnte keiner absehen, dass wir das in der folgenden Saison noch einmal so hinkriegen würden. Im Nachhinein hat uns das nur noch mehr gepusht. Wir haben den Frust relativ schnell in Motivation umgewandelt. Wir sind ja auch mit der Begründung nicht zum Meister ernannt worden, dass wir noch in Bietigheim gespielt und Bietigheim in diesem Spiel an uns hätte vorbeiziehen können. Also hatten wir den Ansporn, es noch klarer zu gestalten.

Amelie, wie habt Ihr das denn in Bietigheim wahrgenommen? Ab wann in der folgenden Spielzeit war Euch klar: Diesen BVB kriegen wir in dieser Saison nicht..? 
Berger: Wir hatten im Sommer 2020 einen Umbruch mit neuem Trainer. Auch wir wollten dann unbedingt Deutscher Meister werden. Aber beim ersten Spiel gegen Dortmund haben wir gesehen: Okay, die sind noch heißer, als wir es in diesem Jahr jemals sein können. Es war Wahnsinn, welche Aura geherrscht hat, als die angekommen sind. Das war beeindruckend. 

Aura find ich spannend. Wie äußert sich Aura? 
Berger: Nach einigen Jahren in der Bundesliga kennt man eigentlich die Mannschaften und ihre Spielerinnen, begrüßt die eine oder andere. Aber die sind so geschlossen als Mannschaft in die Halle gekommen, dass sie für uns an diesem Tag unnahbar waren. Da war keine Gelegenheit für einen Joke oder so. Die wussten genau, was sie wollten, und so haben sie es 60 Minuten runtergespielt. 

Zurück ins Hier und Jetzt: Was ist in dieser Saison möglich?
Berger: Unser Ziel ist es, in der Champions League eine Runde weiterzukommen. Es macht enorm viel aus, knappe Spiele auf hohem Niveau zu haben, sich mit den Besten zu messen und dort seine Leistung abzurufen. Das kannst du in keinem Training simulieren. Eine solche Herausforderung bestreiten zu können, bringt dich voran. In der Bundesliga müssen wir gewinnen und diesem Druck standhalten. Für eine junge Spielerin mit dem Vertrauen des Trainers ist das eine optimale Kombination. Allerdings sind wir die Einzigen, die diese Doppelbelastung seit Saisonbeginn haben. Thüringen und Metzingen sind erst Anfang Oktober international eingestiegen, Bietigheim noch später. Die haben im November ihre ersten englischen Wochen. Wir haben also eine viel größere Belastung. Sollte die Verletzungsmisere anhalten, werden uns definitiv irgendwann Körner fehlen. 

Grijseels: Wenn man Deutscher Meister ist, dürfte klar sein, dass man nicht mit einem Platz im Mittelfeld zufrieden ist. Wir müssen und wir wollen oben mitspielen. Dafür aber müssen viele Komponenten zueinanderpassen. In der vergangenen Saison hatten wir das Glück, dass wir keine großen Verletzungen hatten und fast die ganze Spielzeit mit dem kompletten Kader spielen konnten. In dieser Saison hatten wir es schon sehr früh sehr dicke – in der Hoffnung, dass es das jetzt auch mal war. Allerdings haben wir viele Nationalspielerinnen, die im Dezember die WM und dabei vermutlich keine unwichtigen Rollen in ihren Teams spielen werden. Wir versuchen, in der Bundesliga jedes Spiel zu gewinnen und in der Champions League den Lauf mitzunehmen. 

Welchen Anteil am Erfolg haben, gerade wenn es eng wird, Zuschauer, die seit dem Heimspiel gegen Oldenburg endlich wieder zugelassen sind?
Berger: Mich beeindrucken die Fangesänge der BVB-Fans. Als ich früher als Gast in Dortmund gespielt habe, hat mich das richtig genervt. Die ganze Stadt steht dahinter, und ich habe gedacht: Wie kann das sein? Jetzt ist es so, dass ich Gänsehaut bekomme, wenn You’ll Never Walk Alone erklingt – das war bislang eigentlich nur so, wenn ich die deutsche Nationalhymne gehört habe. Das ist schon cool, was und wer hier dahintersteht. Ich hoffe allerdings, dass wir mit unserer Leistung künftig noch den einen oder anderen mehr ansprechen. 

Du sprichst es an: Der sensationelle Sieg gegen Brest Bretagne Ende September hätte durchaus ein paar mehr Zuschauer verdient gehabt.
Grijseels: Ich glaube erstens, dass viele immer noch vorsichtig sind aufgrund der Corona-Pandemie – Indoor ist etwas anderes als Outdoor. Und zweitens müssen wir auch um die Leute werben, mehr pushen, Freude entwickeln, in der Halle zu sein und Sport zu sehen. Wir Spielerinnen können „nur“ Leistung bringen und einen attraktiven Handball spielen, den man sich gerne anschaut. Wir alle gemeinsam können aber nicht erwarten, dass die Leute automatisch zurückkommen. Diese Erfahrung haben ja selbst die Fußballer gemacht. Gegen Brest kam hinzu, dass die Fußballer fast parallel gespielt haben. Das merken wir immer, weil wir natürlich viele Fußballfans haben. Zeitgleich ist immer schlecht für uns. 

Hast Du einen konkreten Ansatz, wie der Verein das angehen könnte?
Grijseels: Die Verbindung Fußballer-Handballerinnen könnte man noch stärker nutzen. In Dortmund gibt es eigentlich niemanden, der nicht BVB-Fan ist. Diese Stadt lebt und atmet doch Borussia; überall hängen Fahnen. Im Supermarkt fällst du überhaupt nicht auf, wenn du nach dem Training in BVB-Klamotten einkaufen gehst, die anderen Kunden sehen genauso aus. Wir können in Schulen gehen und Kinder animieren, die automatisch ihre Eltern mitbringen. Solche Dinge müssen wir wieder mehr antreiben. 

Amelie, was ist neben der hohen Identifikation mit den Farben Schwarz und Gelb in Dortmund anders als anderswo?
Bergers: Zuallererst ist es genau diese Identifikation: Als wir in Montenegro gespielt haben, hat mir einer in der Halbzeit zugerufen: Ich bin 20 Stunden hierhin gefahren – und es lohnt sich. Spielt weiter so und gewinnt das Ding. Das ist cool. Dazu kommen die Lieder, die teilweise ja extra für den BVB geschrieben worden sind und eine spezielle Kulisse ausmachen. Das hat nicht jeder Verein, bei anderen regen eigens komponierte Vereinslieder eher zum Schmunzeln an. Mit dem BVB im Rücken haben wir Möglichkeiten. 

Damit im steten Wettlauf der Zuspruch bleibt und die Anerkennung noch weiter wächst...
Grijseels: Das würde ich unterschreiben. Und damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich bin ein Riesenfußballfan, bin regelmäßig im Stadion und finde, dass Fußball eine geile Sportart ist. Ich selber habe alle Decoder, die man heutzutage braucht, um sämtliche Spiele sehen zu können. Ich bin also selbst einer der Konsumenten, die die Ausnahmestellung des Fußballs noch fördern – aber: Wenn von eineinhalb Stunden Sportstudio eine Stunde 20 Fußball gezeigt wird und für alle anderen Sportarten zehn Minuten Sport kompakt bleiben, dann kann es das nicht sein. Zur Einordnung: Wenn wir mit der Nationalmannschaft unterwegs sind, wird es gefeiert, wenn wir mal im Sportstudio erwähnt werden – und ich denke so: Hey, wir spielen gerade eine Weltmeisterschaft und vertreten unser Land.

Amelie Berger (22) 
Geboren am 22. Juli 1999 in Tübingen, spielte von 2015 bis 2019 bei Bayer 04 Leverkusen (Bundesliga-Debüt im November 2016) sowie von 2019 bis 2021 bei der SG BBM Bietigheim. Pokalsieger 2021. Seit September 2018 A-Nationalspielerin. 

Alina Grijseels (25) 
Geboren am 12. April 1996 in Wesel, kam im November 2004 vom Drittligisten TuS Lintfort zum BVB. Bundesliga-Aufstieg 2015, Teilnahme am Pokalfinale („Final4“) 2016, Deutscher Handball-Meister 2021. Mit der U18 wurde sie 2014 Vize-Weltmeisterin. Debüt in der A-Nationalmannschaft im März 2018, Kapitänin seit Juni 2021. 

Autor: Nils Hotze 
Fotos: Mareen Meyer