Was für ein Unterschied: Vor einer Woche triumphierten die Handball-Damen von Borussia Dortmund noch gegen den Champions-League-Finalisten Brest Bretagne mit 30:27. Sieben Tage später reisen die Dortmunderinnen nach Hamburg. Dort wartet in der 2. Runde des DHB-Pokals am Samstag um 16 Uhr in der Sporthalle Wandsbek mit dem TH Eilbeck ein Gegner, der in der Hamburg-Liga spielt. Also vier Klassen tiefer als Bundesligist BVB.

Angesichts der schwierigen Verletzungssituation beim amtierenden Deutschen Meister mit den Ausfällen von zahlreichen Leistungsträgerinnen ein durchaus willkommener Gegner. „Wir wollen weiterkommen, das ist das Einzige, was zählt“, erklärt BVB-Coach André Fuhr. Der zudem noch eine positive Nachricht von der im Spiel gegen Brest verletzten Dana Bleckmann übermittelte. „Die in Köln vorgenommene Kreuzband-Operation bei Dana ist gut verlaufen, wir haben telefoniert. Dana ist optimistisch.“

Zurück zum Pokal. „Das wäre unter normalen Bedingungen ein Gegner, bei dem man Körner sparen könnte und unsere stark beanspruchten Spielerinnen auch mal eine Pause auf der Bank einlegen könnten“, erklärte Fuhr. Angesichts der angespannten Personalsituation mit nur zehn gesunden Spielerinnen aus dem Erstliga-Kader scheint das allerdings keine Option zu sein. „Da die Jugend-Bundesliga parallel dazu spielt, werden wir auch keine A-Jugendlichen mit nach Hamburg nehmen“, so Fuhr. Die taktische Marschroute ist klar. Man müsse von Anfang für klare Verhältnisse sorgen, so der Coach, ansonsten könne das nach hinten raus auch mühselig werden.

Zumal der BVB nicht die besten Erinnerungen an den DHB-Pokal hat. Im Vorjahr mussten die Borussinnen die einzige Saison-Niederlage überhaupt im Pokal hinnehmen. Im Achtelfinale verloren sie in letzter Sekunde mit 25:26 in Buxtehude. „Da sind wir zu früh raus, was nicht erneut passieren darf. Diesmal wollen wir in die Endrunde einziehen, der Pokal ist ein wichtiger Wettbewerb“, unterstrich André Fuhr die Ambitionen.

Nach der Rückkehr aus Hamburg geht es in der Bundesliga erst am 13. Oktober mit dem Heimspiel gegen Halle-Neustadt weiter. Dazwischen liegt die Länderspielpause, in der die deutsche Nationalmannschaft ab Sonntag einen Lehrgang in Trier abhält. Teil der einwöchigen Maßnahme sind die ersten beiden EHF-EURO-Qualifikationsspiele gegen Griechenland (7. Oktober) sowie Belarus (10. Oktober) in der Arena Trier. Vom BVB gehören Alina Grijseels und Amelie Berger zum Aufgebot. Dazu werden vier weitere Nationalspielerinnen für ihre jeweiligen Verbände abgestellt: Yara ten Holte und Laura van der Heijden (beide Niederlande), Jennifer Gutiérrez Bermejo (Spanien) und Tina Abdulla (Norwegen).

BVB-Trainer André Fuhr leitet zudem in seiner Funktion als Bundestrainer von Montag bis Freitag den Juniorinnen-Lehrgang in Bad Hennef und wird in Dortmund von seinem Co-Trainer Andreas Kuno vertreten. „In der kommenden Woche werden die restlichen Spielerinnen an zwei Tagen zusammen mit der 2. Mannschaft trainieren, ansonsten individuell und im Athletikbereich“, so Fuhr.