Die Handballdamen von Borussia Dortmund haben den ersten großen Erfolg in der Saison 2022/23 nur hauchdünn verpasst. Beim Heinrich-Horn-Turnier der SG Kirchhof im hessischen Melsungen unterlagen sie erst im Finale dem Bundesliga-Konkurrenten Bayer Leverkusen knapp mit 21:22 (10:11).

Nachdem der BVB in den Jahren 2014, 2015, 2020 und 2021 das Heinrich-Horn-Turnier gewonnen hatte, musste sich die Mannschaft von Chefcoach André Fuhr in diesem Sommer mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Im Anschluss an das Vorbereitungsturnier sieht der Trainer noch Verbesserungspotenzial. „Wir haben kein gutes Turnier gespielt. Wir sind noch zu schwankend in unseren Leistungen, in den kommenden Wochen müssen wir an unserer Stabilität arbeiten“, bilanzierte Fuhr, der bereits fünf Wochen vor dem Bundesliga-Start Verletzungspech zu beklagen hat. Neuzugang Emma Olsson schied mit einer Bänderverletzung aus. „Natürlich müssen wir die Diagnose abwarten. Aber es sieht nicht gut aus“, erklärte Fuhr. Die Schwedin gilt als wichtige Stütze im Innenblock von Borussia Dortmund.

Das traditionsreiche Turnier in Nordhessen, bei dem mit Bayer Leverkusen, Bad Wildungen und Sachsen Zwickau drei weitere Bundesligisten an den Start gingen, begann für den BVB am Samstag mit dem ersten Gruppenspiel den Liga-Konkurrenten aus Zwickau. Die Ex-Mannschaft von Rückkehrerin Lena Hausherr hatte sich erst in der Relegation gegen den Zweitligisten Göppingen den Klassenerhalt gesichert. Nach einer einwöchigen Trainingspause und zwölf Trainingseinheiten in der vergangenen Woche waren die Borussinnen am Samstagmorgen nach Melsungen angereist. Im Auftaktspiel gegen Zwickau hieß es 23:19 für den BVB. Anschließend wurde Zweitligist Werder Bremen mit 26:14 besiegt. Am Sonntagmittag folgte das dritte und letzte Gruppenspiel gegen den Zweitligisten Mainz 05, das der BVB mit 18:13 gewann. Dennoch war der Trainer nicht ganz zufrieden. Man müsse das Ergebnis natürlich auch in Relation zur Stärke der Gegner setzen, so André Fuhr.

Im Endspiel trafen die Dortmunderinnen dann auf den Bundesliga-Konkurrenten Bayer Leverkusen, Gewinner der Gruppe A und Turniersieger von 2019. Nach zahlreichen wechselnden Führungen und einem 10:11-Rückstand zur Pause verlor der BVB schließlich hauchdünn mit 21:22 gegen den Konkurrenten aus NRW. Fazit von André Fuhr nach dem ersten Turnier der Vorbereitungsphase: „Wenn Emma Olsson länger ausfällt, wäre das ein herber Rückschlag für unseren Innenblock. Auch für unser Trainingslager in Dänemark muss ich mir da was einfallen lassen.“In Melsungen musste der Borussen-Coach nicht nur weiter auf die Langzeitverletzten Amelie Berger und Madita Kohorst verzichten, sondern auch auf Stamm-Torfrau Yara ten Holte (muskuläre Probleme). Aufgrund der Muskelverletzung von Sara Garovic, agierte der deutsche Vizemeister ohne Linkshänderin im rechten Rückraum, da für die Weißrussin Anastasiya Sivukha weiter keine Spielberechtigung vorliegt. Harma van Kreij hatte Probleme mit ihrem Daumen und konnte in keinem Spiel eingesetzt werden. Alina Grijseels pausierte im Finale aufgrund von Rückenbeschwerden.