Torhüterin Clara Woltering wird ihre Karriere nach der aktuellen Spielzeit im Sommer 2019 beenden. Sie wird von der aktuellen deutschen Nationaltorhüterin Isabell Roch beerbt.

Die dann 36-Jährige blickt auf eine eindrucksvolle Karriere zurück und hängt ihre Schuhe nach insgesamt vier Saisons beim BVB an den Nagel. Bereits zu Beginn ihrer Laufbahn spielte Woltering in der Saison 2004/2004 für die Schwarzgelben. In dieser Zeit absolvierte sie ihr erstes von 222 Länderspielen. „Claras Karriere hat damals bei uns begonnen und wir sind stolz darauf, dass sie auch bei uns endet“, sagt Andreas Heiermann, Abteilungsvorstand der BVB-Handballabteilung. „Sie ist in ihrer Zeit beim BVB zu einem Gesicht von Borussia Dortmund geworden“, fügt er an.

Mit Woltering beendet eine der wohl besten deutschen Handballerinnen aller Zeiten ihre Karriere: Handballerin des Jahres 2009 und 2017, deutsche Pokalsiegerin 2002 und 2010, Challenge-Cup-Siegerin 2005, Champions-League-Siegerin 2015 und wertvollste Spielerin des Final-Four-Turniers der Champions-League 2015 – Titel säumen Clara Wolterings Karriereweg. Nach ihrem Wechsel nach Dortmund im Sommer 2015 prägte die Torhüterin nach dem Wiederaufstieg die erfolgreiche Zeit des BVB in der Bundesliga und war eine zentrale Figur bei der Qualifikation für den Europacup in der vergangenen Saison: Die BVB Handball Damen spielten erstmals seit 14 Jahren wieder international. Woltering war sowohl Teil des BVB-Teams, das 2004 das Finale des Challenge Cups verlor als auch Teil der Mannschaft, die im vergangenen November denkbar knapp gegen den Titelverteidiger aus Craiova scheiterte. Auch in ihrer letzten Saison zeigt die Nationaltorhüterin, dass sie nach wie vor internationales Top-Niveau verkörpert. „Mir fällt es definitiv nicht leicht, aber irgendwann muss es das auch mal gewesen sein“, verrät Woltering. „Ich möchte nicht erleben, dass ich mich irgendwann mal selbst auswechseln muss, weil ich nicht mehr von mir und meiner Leistung überzeugt bin. Ich muss mich bei meinen Eltern und meiner ganzen Familie bedanken. Die haben mir jahrelang den Rücken frei gehalten“, fügt sie an.

Neben dem Stolz darauf, dass sich eine Spielerin von Weltklasse-Format, die Woltering zweifelsohne ist, in ihrer aktiven Karriere zu hundert Prozent mit dem BVB identifizierte, freut sich Heiermann zudem, bekanntgeben zu können, dass die Top-Torhüterin den Dortmunderinnen weiterhin neben dem Spielfeld erhalten bleiben wird. „Vielleicht hätten wir Clara noch zu einem weiteren Jahr als Spielerin bewegen können, aber ihr Privatleben ist einfach zu wichtig. Wir freuen uns, dass sie Borussia Dortmund als Torwarttrainerin auch in Zukunft zur Verfügung stehen wird“, erklärt Heiermann, der zudem auch betont, dass die Verfügbarkeit einer adäquaten Nachfolgerin die Entscheidung in Abstimmung mit Woltering vereinfacht hat. Denn wie bereits nach dem Ende der Nationalmannschaftskarriere einer der weltbesten Torhüterinnen nach der Heim-WM 2017 beim DHB folgt Isabell Roch nun auch beim BVB auf Woltering. Seit dem Amtsantritt von Bundestrainer Henk Groener nach der Weltmeisterschaft gehört Roch zum Stammpersonal der deutschen Nationalmannschaft und bildete mit Dinah Eckerle bei der vergangenen Europameisterschaft in Frankreich das Gespann zwischen den deutschen Pfosten.

„Es ist eine Ehre und ein Ansporn, Clara hier in Dortmund beerben zu dürfen“, sagt Roch voller Respekt. Die 28-Jährige wechselt vom Ligakonkurrenten TuS Metzingen zu den Schwarzgelben. „Der Wechsel nach Dortmund ist für mich eine Entscheidung für meine weitere sportliche Zukunft. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam eine erfolgreiche Zeit haben werden“, begründet die Torhüterin ihren Wechsel und fügt an: „Der BVB hat ambitionierte Ziele, das passt zu meiner Einstellung. Ich möchte dabei Verantwortung übernehmen.“

Auch die gebürtige Erlenbacherin hat eine schwarzgelbe Vergangenheit, lief schon in der Spielzeit 2009/2010 für den BVB auf. „Wir haben sie mit ihrem großen Potenzial damals ungerne ziehen lassen müssen“, erinnert sich Heiermann. Und auch die neue Torhüterin blickt positiv auf ihre Zeit im Ruhrgebiet zurück: „Ich kenne das Umfeld und habe immer noch viele Bekannte aus verschiedenen Bereichen hier, von daher wird es nicht lange dauern, bis ich mich in Dortmund eingelebt habe“, zeigt sich Roch voller Vorfreude auf die gemeinsame schwarzgelbe Zukunft.