Es war das erwartet knappe Spiel zweier herausragender Mannschaften. Pünktlich um 15:00 Uhr wurde die Partie zwischen dem Vizemeister Thüringer HC und den Damen von Borussia Dortmund angepfiffen. Vorab war beiden Trainern klar, dass dies ein heißes Match werden wird.

Ein Match auf Augenhöhe entwickelte sich in den ersten Minuten. Dortmund kam gut ins Spiel, merkte jedoch früh, dass viel über den Positionsangriff kommen muss. Dem THC gelang es durchaus geschickt das gewohnte Tempo der Dortmunderinnen stetig zu unterbinden, sodass es beim ersten Team Time Out nach 13:37 Minuten gerade einmal 5:6 für den BVB stand. Der THC kam besser aus dieser Auszeit und schaffte es, aufgrund einiger Unkonzentriertheiten im Angriff des BVB, die erste Führung nach 18 Minuten an sich zu reißen. Wie eng und umkämpft das Spiel war, zeigen auch die Quoten der Torhüterinnen: Isabell Roch konnte sich in der ersten Halbzeit immer wieder auszeichnen und glänzte im gesamten Spiel mit einer Quote von 36,11%. Gegenüber zeigt Davidsen ebenfalls eine Quote von 40% gehaltener Bälle und macht deutlich, warum es immer schwer ist, in oder gegen Thüringen zu gewinnen. Der BVB und die Mädels aus Thüringen lieferten sich einen offenen Schlagabtausch, sodass zum Pausentee ein 12:12 auf der Anzeigentafel stand.

André Fuhr hatte das Team auf diese Eventualität vorbereitet, jedoch sahen die 1095 Zuschauer in der Riethsporthalle einen besser startenden THC. Nach gut 40 Minuten gelang es dem THC sich mit 19:17 das erste Mal in Halbzeit zwei gefährlich abzusetzen. Im Angriffsspiel der Schwarzgelben kam nun die in oder andere Unaufmerksamkeit dazu, weswegen kurze Zeit später André Fuhr mit einer Auszeit reagieren musste. In der 44. Spielminute hieß es sich nun erneut zu schütteln und die 3-Tore Führung zu egalisieren. Die Abwehr stand gut zu diesem Zeitpunkt, doch es musste im Angriff einiges passieren; gesagt – getan. Dortmund kämpfte sich nun in dieser Phase immer weiter an den Gegner ran und verkürzte den Rückstand auf ein 23:22 in der 51. Spielminute. Bemerkenswert zu dem Zeitpunkt war, dass Iveta Koresova mit ihrem 9. Treffer vom Siebenmeterpunkt überzeugte. Doch nun schlug die Zeit der Schwarzgelben. Wie gegen die Flames zeigte das Team rund um Isabell Roch und Alina Grijseels wozu man nach Thüringen gekommen war – zwei Punkte waren das Ziel. Es entwickelte sich wieder ein offener Schlagabtausch 24:22, 24:23, 25:24 hieß es in der 58. Spielminute.

Kelly Dulfer warf sich zu Beginn der 59. Spielminute in den Angriff und erzielte das 25:25. Die Konsequenz war ein Team Time Out von Herber Müller. 33 Sekunden war Borussia Dortmund noch von der Sensation entfernt. Ein technischer Fehler des THC ermöglichte dem BVB einen langen Pass in Richtung Bogna Sobiech und diese versenkte zum 26:25 Sieg genau vier Sekunden vor Schluss.

Borussia Dortmund entlockt somit dem Vizemeister der Saison 2018/2019 zwei Punkte im Kampf um die Tabellenspitze. Ein gelungener Saisonstart für die Dortmunderinnen, die nun mit 6:0 Punkten in die erste kurze Nationalmannschaftspause starten.

Statement André Fuhr – Cheftrainer: „Es war am Ende natürlich ein glücklicher Sieg, weil der Siegtreffer Sekunden vor Schluss fiel, nach einem Erfurter Ballverlust. Insgesamt aber eine richtig geile kämpferische Leistung. Wir haben niemals aufgegeben. Wir haben auch beim 18:22 Rückstand immer an uns geglaubt und haben uns zurück in dieses Spiel gefightet - vor allem über eine richtig gute Abwehr. Und sind dann am Ende mit einem glücklichen, aber auch nicht unverdienten Sieg belohnt worden. Eine geschlossene Mannschaftsleistung, bei der wirklich alle mitgemacht haben: von der ersten Spielerin auf dem Feld bis hin zur letzten Spielerin auf der Bank.“

Statement Isabell Roch: “Das war eine wirklich tolle Mannschaftsleistung von uns heute & wir nehmen die zwei Punkte mit nach Hause.“

Statement Andreas Bartels – Abteilungsvorstand: „Es war ein hochklassiges und rasantes Spiel auf Augenhöhe. Wenn man nach 45 Minuten mit 4 Toren zurück ist und am Ende doch in Erfurt gewinnt, zeugt das von einer top Moral und dann ist der Sieg auch absolut gerechtfertigt. Ich bin heute mächtig stolz auf unser Team.“