Schlechte Nachrichten vor dem Pokal-Viertelfinale bei Titelverteidiger SG BBM Bietigheim: BVB-Kapitänin Alina Grijseels und Fatos Kücükyildiz werden den Borussinnen am Samstagabend um 19.30 Uhr in der Sporthalle am Viadukt fehlen. 

Alina Grijseels hatte ihren Nasenbeinbruch überstanden, knickte aber im Training um und zog sich eine Außenband-Verletzung zu. Neben Grijseels muss Trainer André Fuhr zusätzlich auf die erkrankte Fatos Kücükyildiz verzichten. Personell ist die Situation damit so schwierig wie nie – ausgerechnet vor dem wichtigen Pokal-Fight gegen Bietigheim. „Besonders im Rückraum ergeben sich daraus große Probleme. Favorit sind wir sicherlich nicht“, fasst Fuhr die Situation realistisch zusammen.

Es ist das vorweggenommene Finale um den DHB-Pokal, wenn am Samstagabend um 19.30 Uhr der amtierende Pokalsieger SG BBM Bietigheim auf den amtierenden Deutschen Meister Borussia Dortmund trifft. Allerdings geht’s in Bietigheim im Viertelfinale erst um den Einzug ins Final Four. Nach der klaren 22:33-Niederlage vor knapp vier Wochen in der Bundesliga sind die BVB-Handball-Damen natürlich Außenseiter. Das unterstreicht auch Coach André Fuhr: „Sicherlich hätten wir uns gerne einen anderen Gegner für das Viertelfinale gewünscht. Ich denke aber, dass trifft auch auf Bietigheim zu. Aber das ist eben der Pokal.“

Die aktuelle Bilanz der Borussinnen gegen Bietigheim fällt negativ aus: Mit 21:31 unterlagen die Schwarzgelben im Supercup Ende August in der Helmut-Körnig-Halle. Dann folgte am 2. Januar die bittere 22:33-Niederlage in Stuttgart. Jetzt steht am Samstag Auflage Nummer drei bevor und André Fuhr hat sich und der Mannschaft die alles entscheidende Frage gestellt: Warum spielen wir ausgerechnet gegen Bietigheim so schlecht?"

Personalprobleme auf der Spielmacher-Position

Denn der Vergleich mit den Spielen in der Champions League ist in der Tat auffällig. „Bietigheim ist sicherlich nicht stärker als zum Beispiel CSM Bukarest. Aber gegen Bukarest kommen wir immer wieder zurück ins Spiel und machen es spannend. Gegen Bietigheim schaffen wir das nicht“, konstatierte Fuhr. „Wie nach dem Supercup im August haben wir auch nach der Niederlage Anfang Januar das Spiel intensiv aufgearbeitet. Wir haben eine junge Mannschaft, die schnell lernt und die Fehler abstellt. Nach dem Supercup hat das auch funktioniert. Darauf setzte ich jetzt auch“, so Fuhr.

Bleibt die Frage: Wie kann man einen so gut besetzten und engagierten Gegner wie Bietigheim schlagen? „Natürlich müssen wir unsere Stärken ausspielen. Das ist besonders unser Tempospiel, in der Abwehr müssen wir sehr beweglich sein, den Gegner fordern. Und wir müssen 60 Minuten lang kämpfen. So wie in der Champions League. Was uns dort gelingt, müssen wir auch in Bietigheim hinbekommen“, fordert Fuhr.

Andererseits sind die personellen Alternativen des BVB stark begrenzt. Fuhr hatte natürlich auf den Einsatz von Alina Grijseels gehofft und gesetzt. Wie wichtig die Kapitänin für das Spiel des BVB ist, wurde im letzten Vergleich mit Bietigheim erneut deutlich: Als Grijseels mit ihrem Nasenbeinbruch ausschied, war der Widerstand der Dortmunderinnen endgültig gebrochen. „Wir hätten Alina schon wieder einsetzen können, ihr Nasenbeinbruch war auskuriert. Zudem war sie fit, da sie mit einer Spezialmaske trainieren konnte“, beschreibt Fuhr die Lage. Ende der vergangenen Woche dann die Hiobsbotschaft: Im letzten Training vor der Abreise nach Bukarest knickte die Spielmacherin des BVB um und zog sich eine Verletzung am Außenband im Knöchel zu. Grijseels wird nicht nur in Bietigheim fehlen. Fuhr rechnet auch kommenden Mittwoch gegen Thüringen nicht mit dem Einsatz seiner Kapitänin.

„Jetzt wird es im Rückraum ziemlich knapp. In der Mitte haben ich nur noch Frida Rønning zur Verfügung“, erklärte der Borussen-Trainer nach der Mitteilung, das auch Fatos Kücükyildiz nicht dabei sein wird, sondern mit einem Infekt bis einschließlich Montag ausfällt: „Fatos hat zuletzt engagiert gespielt, hat uns sehr geholfen, besonders wenn wir die Abwehr offensiv auf 5:1 umgestellt haben. Diese taktische Maßnahme fällt jetzt leider auch flach.“

Das Spiel wird am Samstag live ab 19.30 Uhr auf Sportdeutschland.TV übertragen.