Seit Freitagmorgen sind die Handballerinnen von Borussia Dortmund wieder in der Champions League unterwegs - mit dem Mannschaftsbus ging es Richtung Westen zur französischen Grenze. Am Samstag um 18 Uhr wartet das schwierige Play-off-Rückspiel gegen Metz Handball. 

Die Woche hatte wenig Angenehmes parat für BVB-Chefcoach André Fuhr. Zwar gewannen die Dortmunderinnen am Mittwoch in Bad Wildungen mit 31:30, aber bekleckerten sich dabei nicht gerade mit Ruhm. Im Gegensatz zu normalen Geflogenheiten setzte Fuhr sogar direkt nach Abpfiff in der Kabine eine Aussprache mit der Mannschaft an. Dass der Coach nicht besonders zufrieden war, konnte man bereits in den Auszeiten nicht überhören.

„Normalerweise mache ich das eher selten, aber das war einfach mein Anliegen", so Fuhr. Der von einer indiskutablen ersten Hälfte sprach, von 20 guten Minuten nach der Pause und von zehn Schlussminuten, in denen man viel falsch gemacht habe. „Das war eine wirklich schlechte Vorstellung, am Ende können wir froh sein, dass Alina Grijseels den Vorsprung allein über die Zeit geschaukelt hat", kritisierte Fuhr.

Andererseits machte sich in Bad Wildungen mehr und mehr die schwierige Personalsituation bemerkbar. Fatos Kücükyildiz fehlte wegen einer Sprunggelenksverletzung, Tina Abdulla schied mit Muskelproblemen nach der Pause aus. „Beide werden auch in Metz fehlen. Das zeigt, dass wir die Ausfälle nicht immer weiter kompensieren können. Ich bin nur froh, dass wir nach Metz erstmal eine Woche lang kein Spiel haben", erklärte der Coach. Die Japanerin Haruno Sasaki kann nach ihrer Corona-Infektion ebenfalls noch nicht wieder eingesetzt werden.

Für die Partie beim französischen Topklub, der das Hinspiel in Dortmund vor einer Woche deutlich mit 30:22 für sich entschied, verheißt das natürlich nichts Gutes. Die mit Weltklassespielerinnen besetzte Mannschaft zeigte schon im Hinspiel ihr großes Potenzial. „Wir dürfen das Spiel nicht vom Ergebnis her bewerten. Unser Ziel muss sein, dass wir uns nach dem Abpfiff in die Augen schauen können. Wir wollen zeigen, dass wir zu recht in den Play-offs stehen und wollen dabei an die guten Champions-League-Zeiten der Vorrunde anknüpfen", so Fuhr. Ein konkretes Ziel nannte der Trainer nicht, zeigte sich aber betont realistisch: „Große Träume können wir nicht haben, dafür ist die Situation nicht gerade günstig."

Fuhr schaute dabei mit einem Auge bereits über das Spiel in Lothringen hinaus: „In der Woche vor Ostern haben wir mit den Spielen gegen Metzingen sowie in Oldenburg und Blomberg drei harte Partien, die wir unbedingt gewinnen wollen - gewinnen müssen, um an Bietigheim dranzubleiben." Der BVB empfängt den Tabellenführer am Samstag, 30. April.

Das Champions-League-Spiel gegen Metz wird am Samstag um 18 Uhr im Palais Omnisports Les Arenes in Metz angepfiffen. Die Partie wird live und kostenlos auf EHFTV.com gestreamt.