Die BVB Handball Damen sind mit dem 28:27 (12:15) bei der HSG Bensheim/Auerbach auch in der sechsten Partie hintereinander unbesiegt geblieben.

Dass es in Bensheim den fünften Sieg dieser sechs Partien gab, haben die Dortmunderinnen einer starken Schlussphase zu verdanken, in der sie die zunehmenden Bensheimer Unkonzentriertheiten ausnutzten. Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass der Sieg für das Team von Trainer Gino Smits durchaus als glücklich bezeichnet werden kann. „Wir sind in der 55. Minute das erste Mal in Führung gegangen, von daher ist der Sieg natürlich ein wenig glücklich“, gab Smits nach der Partie zu Protokoll. Besagte Führung war das 26:25 durch Alina Grijseels, die am Samstagabend die beste Spielerin auf der Platte war: 13 Tore zeigte die Statistik nach dem Abpfiff für die Nationalspielerin, sie war es auch, die die Dortmunder Aufholjagd anführte. Denn 45 Minuten lang zeigten die Schwarzgelben in der Weststadthalle nicht ihren besten Handball. Hinten gelang es nicht, dem Angriffsspiel der „Flames“ effektiv zu begegnen. Immer wieder gelang den Schützlingen von Trainerin Heike Ahlgrimm der Durchbruch oder der Pass zum Kreis auf die starke Merel Freriks, die die Bälle phasenweise fast schon magisch anzog und dann selbst traf (sechs Mal) und zusätzlich noch einige Siebenmeter herausholte.

Wenn den Dortmunderinnen dann doch mal ein Ballgewinn gelang, konnten sie den Ball aber nicht zuverlässig im gegnerischen Tor unterbringen – die Folge war ein verdienter 12:15-Pausenrückstand für den BVB. Auch nach dem Seitenwechsel wurde es nicht unbedingt besser: Entweder die Gäste holten hinten Ball, konnten dann aber nicht erfolgreich abschließen oder kassierten nach eigenem Torerfolg wieder einen Gegentreffer. So deutete nach Friedbergers Treffer zum 18:23 (40‘) nicht Vieles auf einen Auswärtssieg der Borussinnen hin. Dann allerdings kriegten Smits‘ Schützlinge Konstanz in ihre Abwehraktionen und münzten diese über konsequentes Tempospiel nun auch in Tore um. Beim 21:24 aus Dortmunder Sicht hatten die Gäste wieder Tuchfühlung aufgenommen – und Grijseels hatte noch lange nicht genug. Dortmunds Nummer vier machte gegen die zunehmend ausgelaugte Bensheimer Defensive richtig Alarm und hatte bis zur ersten Führung (26:25) vier Mal getroffen. Die Gäste verteidigten weiter engagiert und hatten nun das Momentum auf ihrer Seite – beziehungsweise Clara Woltering: Beim Stande von 27:26 (57‘) entschärfte Dortmunds Torfrau einen Gegenstoß, im Gegenzug traf Linda Mack zum 28:26. Diese Phase bedeutete letzten Endes die Entscheidung für den BVB, der zwei sicherlich glückliche Punkte mit nach Hause ins Ruhrgebiet nehmen. Das verbesserte die Gefühlslage auf Bensheimer Seite natürlich nicht: „Die Enttäuschung ist heute groß. Wir haben am Ende zu viele Fehler gemacht, die von einer Mannschaft wie Dortmund dann natürlich gnadenlos bestraft werden“, sagte eine konsternierte Heike Ahlgrimm nach dem Spiel. Gegenteilige Emotionen gab es bei Andreas Bartels aus dem BVB Abteilungsvorstand: „Ich bin stolz auf unser Team, dass es dieses Spiel am Ende noch gedreht hat. Alina Grijseels hat heute den Unterschied ausgemacht.“

BVB: Woltering, Duijndam, ten Holte – Grijseels (13/4), Weisheitel (1), C. Müller (2), A. Müller (3), Kockel, Einarsdóttir (2), Stockschläder, van Kreij (3), Huber (2), Mack (2), Fujita, Bleckmann.

27.10.2018 HSG Bensheim/Auerbach - BVB (Fotos von Wolfgang Stummbillig

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