Die BVB Handball Damen sind nach dem 28:28 (15:14) gegen den VfL Oldenburg in der Frauenhandball-Bundesliga (HBF) zurück auf den vierten Platz geklettert.

Ob nach der Punkteteilung gegen den Tabellenneunten die Freude oder der Frust überwogen, konnte nach der Partie niemand so genau sagen. Die Dortmunderinnen hatten bärenstark begonnen, die Gäste aber mit zunehmender Spieldauer immer näher herankommen lassen und konnten sich am Ende bei Torhüterin Clara Woltering bedanken, die nach Ablauf der Spielzeit noch einen Siebenmeter entschärfte.

Als Favoritinnen waren die Schützlinge von BVB-Coach Gino Smits in die Partie gegangen. Und dieser Rolle wurden sie zu Beginn der Partie auch gerecht: Nach 20 Minuten musste Gästetrainer Niels Bötel bereits seine zweite Auszeit nehmen, die Dortmunderinnen lagen zu diesem Zeitpunkt mit 12:6 in Front. Eine wirklich hochklassige Partie bekamen die Zuschauer in der Herdecker Bleichsteinhalle nicht zu sehen, zu löchrig waren beide Abwehrreihen. Die Dortmunderinnen zeigten allerdings einen zielstrebigeren Handball und hatten mit Rinka Duijndam die bessere Torhüterin zwischen den Pfosten. Dann allerdings kippte die Partie: Bötel brachte die siebte Feldspielerin, diese Angriffskonzeption bekam der BVB kaum verteidigt, sodass Smits‘ Team auf sein Tempospiel verzichten und in den aufgebauten Angriff gehen musste. Mit zunehmendem Spielverlauf war den Schwarzgelben dann der Ausfall von sechs Spielerinnen anzumerken. Oldenburg verkürzte Treffer um Treffer, dennoch ging es mit einer 15:14-Führung für die Gastgeberinnen in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel erwischten wieder die Borussinnen den besseren Start, stellten schnell auf 18:14 (34‘). Doch Oldenburg ließ sich nicht abschütteln, suchte vorne das Spiel über den Kreis und stellte die in der ersten Halbzeit teilweise eklatanten Lücken auf den Halbpositionen besser zu. Und weil der BVB personell nicht wirklich nachlegen konnte, lagen die Gäste kurz vor Schluss auf einmal in Führung – es war guter Rat teuer bei den Schwarzgelben. 17 Sekunden vor Schluss nahm Smits beim Stand von 27:28 seine letzte Auszeit und seine Mannschaft kam über die einmal mehr bärenstarke Alina Grijseels tatsächlich zum Ausgleich. Im Anschluss wurde es hektisch: Weil Smits die siebte
Feldspielerin gebracht hatte, warf der VfL mit dem Anwurf direkt auf das leere BVB-Tor, Harma van Kreij rettete den Ball, stand nach Auffassung der Schiedsrichterinnen allerdings im Kreis – eine Fehlentscheidung, wie der Livestream per Zeitlupe entlarvte. Auf den hatte das ansonsten gute Gespann allerdings keinen Zugriff, sodass der letzte Wurf über einen Punktgewinn des BVB entscheiden sollte. Beim Siebenmeter behielt Clara Woltering dann die Oberhand gegen Mikkelsen, sodass die Dortmunderinnen einen Punkt behielten.