Nicht ein einziges Mal hatten die BVB Handball Damen beim 27:26 (15:9)-Erfolg gegen den Buxtehuder SV zurückgelegen, eine spannende Partie war das Duell zweier direkter Konkurrenten um die Europapokalplätze aber trotzdem allemal.

Svenja Huber schien das allerdings nicht weiter zu stören: Wie bereits bei ihren vier Versuchen zuvor verwandelte die Rechtsaußen in der Schlussphase zwei Siebenmeter und sorgte so dafür, dass sich die Gäste aus Buxtehude nicht für eine kräftezehrende Aufholjagd belohnen konnten.

Denn das Team von Trainer Dirk Leun war im ersten Durchgang nicht wirklich im Spiel, Leun sprach gar von der „schwächsten Halbzeit der Saison“. Er vergaß aber auch nicht, dass der BVB seine Schützlinge hervorragend bespielte: Gegen den wurfstarken Rückraum deckten die Schwarzgelben aggressiv und waren größtenteils einen Schritt schneller. Daraus resultierte dann auch eine spielerische Sicherheit im aufgebauten Angriff und im Tempospiel. Die Folge war eine auch in der Höhe verdiente 15:9-Führung für die Gastgeberinnen zur Pause. „In der zweiten Halbzeit haben sie uns dann mit ihrer 5:1-Deckung vor Probleme gestellt“, merkte BVB-Trainerin Ildiko Barna an. Die ersten vier Tore nach dem Wiederanpfiff erzielten nämlich die Gäste, die in der Offensive nun das eine oder andere Mal zu viel die Lücke im Defensivverbund der Dortmunderinnen fanden. Barna tat das einzig Richtige und nahm schon früh im zweiten Durchgang eine Auszeit (15:13, 35‘).

Nun machte ihr Team es wieder besser und fand insbesondere vorne die Lücken, die sich bei der offeneren Deckungsvariante der Gäste zwangsläufig ergaben. Zwölf Minuten vor Schluss führten die Schwarzgelben nach Caroline Müllers Doppelschlag zum 24:18 mit sechs Toren und schienen auf die Siegerstraße abzubiegen. Doch der BSV gab sich noch nicht geschlagen – im Gegenteil: Die Gäste warfen noch einmal alles in die Waagschale und stellten die Dortmunder Abwehr ein ums andere Mal vor einige Probleme. Insbesondere Isabell Kaiser am Kreis und Lynn Knippenborg auf der Mitte bekam der BVB nicht mehr in den Griff, sodass es nur noch 25:23 für die Schwarzgelben stand, als Svenja Huber vier Minuten vor Schluss zum Siebenmeterstrich ging. Kein unwichtiger Wurf, den die Ex-Nationalspielerin souverän setzte. Das galt umso mehr drei Minuten später, als Buxtehude bis auf ein Tor herangekommen war (26:25, 59‘). Nadja Månsson holte den Strafwurf heraus und Huber vollendete einmal mehr durch die Beine der Buxtehuder Torhüterin – die Entscheidung. „Der Endspurt war schwierig für uns, aber in den entscheidenden Situationen waren wir da“, resümierte Barna treffend. Denn ihre Schützlinge bewahrten letztenendes in den entscheidenden Situationen vorne kühlen Kopf und packten hinten zu. Am Ende steht ein verdienter und ganz wichtiger Sieg – die BVB Handball Damen sind mittendrin im Rennen um die internationalen Plätze.

 

BVB: Woltering, Röttger – Kramer, Grijseels (3), Weisheitel, C. Müller (3), A. Müller (2), Espínola Perez, Galinska, Stockschläder (3), van Kreij (2), Huber (9/6), Månsson (4), Emberovics (1), Vaszari.