Die BVB Handball Damen haben bei ihrem Comeback auf der internationalen Bühne mit dem 25:25 (12:13) beim HC Zalau gleich einmal eine Partie abgeliefert, die im schwarzgelben Lager niemand so schnell vergessen wird:

Quasi mit der Schlusssirene bediente Harma van Kreij Hildigunnur Einarsdóttir am Kreis, die Isländerin behielt die Nerven und sicherte ihrem Team das Unentschieden im Hinspiel der zweiten Runde des EHF-Cups. Dieses Ergebnis bietet dem BVB für das Rückspiel am kommenden Sonntag (17 Uhr, WESTPRESS arena in Hamm) die Möglichkeit, sich mit einem Sieg den Einzug in die dritte Runde zu sichern.

Wie im Vorfeld kalkuliert mussten sich die Dortmunderinnen in Rumänien vor einer lautstarken Kulisse behaupten – die Zalauer Fans gaben von Anfang an richtig Gas, aber die Gäste hielten trotz einiger nachvollziehbarer Nervositäten zu Spielbeginn auch von Anfang an dagegen. Besagte Nervosität zeigte sich in vereinzelten überhasteten und ungenauen Abschlüssen, während die Gastgeberinnen insbesondere in Person ihrer Spielmacherin Maria Panici mit einem Höchstmaß an Dynamik die Dortmunder Deckung attackierten. Spielerisch machten allerdings die Schwarzgelben den besseren Eindruck, was in einer ausgeglichenen Anfangsphase resultierte (3:3, 9‘). Dennoch hatte Zalau aufgrund des Heimvorteils im ersten Durchgang die Nase vorn und ging mit einer knappen 13:12-Führung in die Pause.

In der Kabine schien BVB-Coach Gino Smits allerdings die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team startete bärenstark in die zweite Halbzeit: Panicis Vorstöße wurden konsequent verteidigt und das restliche Team hatte der stabile Abwehrverbund im Griff. Und da es auch zielstrebig nach vorne ging, lag Smits‘ zehn Minuten nach Wiederanpfiff mit 21:17 in Front. „Dann haben die Schiedsrichterinnen einige Situationen bei uns härter geahndet als vorher, auch wenn wir uns insgesamt nicht über ihre Leistung beschweren können“, blickt Smits auf die vielen Zeitstrafen und Siebenmeter zurück, die sein Team gegen sich kassierte. Die Gastgeberinnen witterten noch einmal Morgenluft und hatten beim 22:22 (55‘) wieder ausgeglichen. „Wir sind dann mit der Situation gut umgegangen“, lobt der BVB-Coach die kämpferische Einstellung seines Teams, das dran blieb und beim Stande von 24:25 und eigenem Ballbesitz neun Sekunden vor Schluss die Möglichkeit auf den Ausgleich hatte. Smits hatte seine letzte Auszeit genommen, zudem hatten die Rumäninnen noch eine Zeitstrafe kassiert. „Ich habe die Mädels dann gefragt, wie sie die Situation ausspielen wollen und das hat super funktioniert“, erinnert sich Smits. Die Lösung sah wie folgt aus: Von Linksaußen ging der Ball druckvoll zur Mitte, wo van Kreij den Innenblock attackierte und Einarsdóttirs Gegenspielerin auf sich zog. Es folgten Pass, Wurf und Tor – manchmal kann Handball so einfach sein. So durften sich die Schwarzgelben über einen Punktgewinn bei einem schwierigen Auswärtsspiel freuen. „Dieses Ergebnis gibt uns eine realistische Chance auf das Weiterkommen. Aber Zalau wird sich auch einen Plan machen und bis zum Schluss kämpfen. Wir müssen in der Abwehr Lösungen gegen ihren dynamischen Rückraum finden und brauchen selbst ein tolles Publikum im Rücken, dann kann es klappen“, blickt Smits auf das Rückspiel.