Das war mal ein Statement, das die BVB Handball Damen im letzten Heimspiel des Jahres 2017 abgaben: Mit 34:19 (16:8) schickte das Team von Trainerin Ildiko Barna den formstarken VfL Oldenburg nach Hause.

Insbesondere in der Defensive zeigte Barnas Team am Samstagabend eine herausragende Leistung, und stellte die Gäste phasenweise vor unlösbare Probleme. Man konnte dem VfL um seinen Trainer Niels Bötel nicht vorwerfen, dass er nicht versuchte, zu reagieren: Umstellung auf zwei Kreisläuferinnen, die siebte Feldspielerin, Personalwechsel – nichts funktionierte, weil sich die Dortmunderinnen in jeder Phase hellwach und kämpferisch präsentierten.

Etwa zehn Minuten lang verlief die Partie offen (5:5,12‘), schon in dieser Phase mussten sich die Gäste jeden Treffer mit ihrem druckvollen Angriffsspiel hart erarbeiten – einfache Tore aus dem Rückraum gelangen Bötels Schützlingen nicht. Als diese dann auf der anderen Seite durch Nadja Månsson und Alina Grijseels gelangen, begann der BVB, sich abzusetzen. Beim Stande von 8:5 (17‘) nahm Bötel dann seine erste Auszeit, wirklich besser wurde es danach nicht – im Gegenteil: „Wir haben heute zu wenig Aggressivität gezeigt, um hier etwas zu holen. Dann verwerfen wir zu viele freie Bälle, das Torhüterduell ging heute an Dortmund. Und somit ist die Niederlage dann auch in der Höhe verdient“, analysierte der Oldenburger Coach die Partie.

Was seinem Team an Aggressivität fehlte, brachten die Schwarzgelben auf die Platte. Vor einer tollen Kulisse in der Sporthalle Wellinghofen spielte sich der BVB in einen kleinen Rausch, es gelang (fast) alles. Und so hatten die Gastgeberinnen beim 16:8 zur Pause schon doppelt so viele Treffer erzielt wie der Gegner. Im zweiten Durchgang das gleiche Bild: Der BVB erspielte sich Chancen und verwandelte hochprozentig, Oldenburg spielte vorne mit Ausnahme von Julia Wenzl ideen- und phasenweise sogar ein wenig lustlos.

Das änderte sich auch nicht, als die Gäste Mitte der zweiten Halbzeit mal drei Tore in Folge erzielen und zumindest noch auf eine kleine Sensation hoffen konnten (23:15, 45‘). Zwar versuchte Bötel mit zweifacher Manndeckung gegen Grijseels und Månsson noch einmal alles, doch unter der Führung von Caroline Müller spielte Barnas Team die Partie unaufgeregt herunter. „Kompliment an meine Mannschaft, sie hat heute Wille und Leidenschaft gezeigt“, lobte die Trainerin ihre Schützlinge nach der Partie und fügt an: „Wir wollten zeigen, dass wir guten Handball spielen können und das haben wir getan. Wir haben nicht nachgelassen und eine super Abwehr gespielt.“ In der Tat gelang es ihrer Mannschaft als bisher erstem Team in dieser Saison, die Oldenburgerinnen bei unter 20 Treffern zu halten. Und so klingt es fast wie eine Drohung in Richtung der Neckarsulmer Sportunion, wenn Barna sagt, dass man „diesen Elan und die spielerische Qualität mit in die kommenden Spiele nehmen“ will.

BVB: Woltering (2), Ferenczi – Kramer, Grijseels (7/1), Weisheitel (1), C. Müller (3), A. Müller (5), Espínola Perez, Galinska, Stockschläder (2), Huber (7/2), Månsson (4), Emberovics, Bleckmann (1), Vaszari (2).