Die BVB Handball Damen haben trotz einer furiosen Aufholjagd beim 22:23 (9:11) beim Thüringer HC die erste Bundesliga-Niederlage nach vier Siegen in Folge hinnehmen müssen.

Beim Deutschen Meister verkaufte sich das Team von Trainer Gino Smits über weite Strecken der Partie teuer, war phasenweise sogar die bessere Mannschaft. Letzten Endes wurde den Gästen eine Schwächephase Mitte der zweiten Halbzeit zum Verhängnis, in der sich die Thüringerinnen von 11:12 (32‘) auf 13:21 (43‘) absetzen konnten. Im Anschluss starteten die Schwarzgelben eine beeindruckende Aufholjagd, die nach Harma van Kreijs Anschlusstreffer zum 21:22 eine Minute vor Schluss tatsächlich noch die Möglichkeit bot, etwas Zählbares mit auf den Heimweg zu nehmen. Doch Alicia Stolles Treffer zum 23:21 machte 30 Sekunden vor Schluss alle Dortmunder Hoffnungen zunichte: Grijseels traf im direkten Gegenzug noch einmal zum Endstand, im Anschluss war es wieder Stolle, die in Richtung der Dortmunder Abwehr marschierte und dabei mit ihrer Nationalmannschaftkollegin Grijseels zusammenrasselte. Auch wenn die Linkshänderin mit einer Platzwunde behandelt werden musste, hätte sie sich über einen Pfiff zu Gunsten der Dortmunderinnen nicht beschweren können. Der THC blieb allerding im Ballbesitz und sicherte sich so den Heimsieg. „Am Ende zählen die zwei Punkte. Aber wenn du dir so eine deutliche Führung herausspielst, darfst du am Ende nicht an den Rand eines Herzinfarktes kommen“, analysierte THC-Coach Herbert Müller, der Smits nach Abpfiff den Handschlag verweigerte, die Partie.

In der Tat sah es Mitte der zweiten Halbzeit nicht danach aus, dass der BVB noch einmal herankommen würde: Nachdem sie den besseren Start erwischt hatten (6:3, 13‘), hielten die Schwarzgelben bis zum 11:13-Halbzeitstand mit. Die äußerst stabile Defensive offenbarte speziell nach dem Seitenwechsel einige Lücken, zudem schlossen die Dortmunderinnen im Angriff zu überhastet ab. Nach Bölks Tor zum 21:13 (43‘) sah es richtig finster aus für den BVB, doch Smits‘ Schützlinge zeigten Moral und kämpften sich zurück. In dieser Phase ragte Rinka Duijndam im Tor heraus, die von 13 Würfen auf ihr Tor zehn abwehren konnte, darunter zwei Siebenmeter. „Wir haben gekämpft bis zum Umfallen. Es ist schade, dass wir uns am Ende nicht belohnt haben. Wir haben in der Phase nach der Halbzeit im Angriff wenig hinbekommen – danach haben wir noch einmal alles reingeworfen. Rinka hat uns dann mit ihren Paraden die zusätzliche Energie gegeben. Ein Riesenkompliment an die Mannschaft für diese Leistung“, sagte Smits nach der Partie.