Die Tabelle der Frauenhandball-Bundesliga (HBF) gibt derzeit ein verzerrtes Bild wieder:

Denn vor der Partie am kommenden Mittwoch gegen den VfL Oldenburg (19:30 Uhr, Sporthalle Bleichstein) sind die BVB Handball Damen im Klassement zwei Plätze abgerutscht, ohne etwas dafür zu können. Denn die Dortmunderinnen absolvieren gegen Oldenburg ihr erstes Bundesligaspiel, die Partie am Mittwoch ist ebenso wie der nächste Auftritt zwei Wochen später an gleicher Stelle gegen Bietigheim (6. Februar um 19:30 Uhr) ein Nachholspiel. So hat das Team von Trainer Gino Smits zwar einen Punkt Rückstand auf den vierten Platz, allerdings auch zwei Partien weniger absolviert als die Konkurrenz aus Leverkusen und Göppingen.

Mit einem Sieg gegen Oldenburg sieht die Welt dann also schon wieder ganz anders aus – und genau das ist trotz der nach wie vor langen Verletztenliste das Ziel von Smits und seiner Mannschaft: „Wir werden vor unserem eigenen Publikum versuchen, wieder mit viel Druck nach vorne zu spielen“, gibt der Coach die Marschroute vor. Dass die Oldenburger Defensive unter Druck wacklig agiert, zeigten die BVB-Spiele gegen das Team von Trainer Niels Bötel in der vergangenen Saison, als sich die Schwarzgelben in Hin- und Rückspiel souverän durchsetzten. Dennoch warnt Smits zurecht davor, die Aufgabe nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: „Wir treffen auf eine Mannschaft mit vielen erfahrenen Spielerinnen. Wenn wir ihnen die Chance geben, diese Erfahrung zu nutzen und ihr Spiel aufzuziehen, wird es sehr schwierig für uns. Sie haben in dieser Saison schon gezeigt, was sie können.“

Und dann wäre da ja auch noch der nicht ganz unwichtige Aspekt, dass mit dem VfL der amtierende Pokalsieger in die Bleichsteinhalle kommt – zwar geriet Bötels Team bei der Neuauflage des Pokalfinales in Bietigheim mit 28:42 gehörig unter die Räder, aber den Triumph von Stuttgart im Mai nimmt den Norddeutschen niemand mehr. Im entscheidenden Finale agierten die Oldenburgerinnen genau so, wie Smits es beschreibt: Abgezockt und in den richtigen Momenten mit hoher individueller Qualität. Sei es im Angriff mit der ligaweit besten Torschützin oder im Tor mit der erfahrenen Julia Renner, die mit der ehemaligen Dortmunderin Annamaria Ferenczi das Gespann zwischen den Pfosten bildet.