Es war die Meldung des Tages: Einen Tag vor dem Heimspiel der BVB Handball Damen gegen die SG BBM Bietigheim (Mittwoch, 31. Januar, 19:30 Uhr) wurde bekannt, dass Anna Loerper mit sofortiger Wirkung zum amtierenden Deutschen Meister wechselt.

Für den BVB ist diese Nachricht sogar noch ein Stückchen interessanter als für den Rest der Liga, denn die Kapitänin der Nationalmannschaft ist aller Voraussicht nach bei der morgigen Begegnung spielberechtigt.

Das führt zu der kuriosen Situation, dass eine Mannschaft in der Sporthalle Wellinghofen gastiert, die dort in dieser Saison im Rahmen des DHB-Pokals schon gespielt hat, die ihr Gesicht auf vielen Schlüsselpositionen aber auch verändert hat. Denn wer sich an die packende Partie Anfang November zurückerinnert, dem dürfte vor allem der starke Rückraum um Karolina Kudlacz-Gloc, Kim Naidzinavicius und Susann Müller in Erinnerung geblieben sein. Zwei dieser drei Spielerinnen werden am Mittwoch allerdings nicht mit von der Partie sein: Naidzinavicius riss sich bei der Heim-WM im Dezember das Kreuzband im linken Knie und Susann Müller wurde ebenso wie Nina Müller wegen interner Unstimmigkeiten vorübergehend suspendiert. Was also erwartet den BVB für eine Mannschaft, Ildiko Barna? Die BVB-Trainerin hat vor allem aus dem Auftritt des morgigen Gegners in der Champions League wertvolle Schlüsse gezogen, wie sie verrät: „Sie spielen ihre Angriffe länger und geduldig aus, waren auch in der Lage, das taktische Mittel der siebten Feldspielerin effizient zu nutzen“, weiß Barna.

Dass mit Loerper nun eine hochkarätige Spielmacherin dazu kommt, beeinflusst ihre Spielvorbereitung nur marginal: „Cecilie Woller hat es vorher auf dieser Position auch nicht schlecht gemacht. Wir müssen natürlich über die gesamte Spielzeit hellwach und konzentriert sein“, erklärt sie und fügt an: „Wenn wir unsere Leistung und Einstellung aus den letzten Spielen, insbesondere die aus Thüringen, bestätigen und in unseren Abschlusssituationen fokussierter und ruhiger sind, können wir Bietigheim wieder mächtig ärgern – ob mit oder ohne Anna Loerper.“