Der Knoten ist geplatzt! Am 4. Bundesliga-Spieltag haben die Handballerinnen von Borussia Dortmund den ersten Sieg eingefahren. Gegen den TV Nellingen gewann der BVB am Samstagabend in Wellinghofen souverän mit 30:17 (15:12). Hier gibt es die Bilder der Partie.

Riesenjubel in der Halle Wellinghofen, ausgelassen feierten die BVB-Frauen ihren ersten Saisonsieg. 30:17 (15:12) gewannen die Handballerinen von Borussia Dortmund gegen den TV Nellingen, es war der ersehnte Befreiungsschlag.

"Das tut so gut", sagte Svenja Huber nach den 60 Minuten, in denen der BVB sicherlich seine beste Saisonleistung bot. Der Neuzugang erwischte vor 500 Zuschauern einen wahren Sahnetag, steuerte stolze 13 Treffer zum Erfolg bei. Und durfte hinterher alles auf einen einfachen Nenner bringen. "Uns ist heute sicher allen ein Stein vom Herzen gefallen." Mit dem Sieg ist die Borussia auf Platz sieben in der Tabelle geklettert.

Spaß am Spiel

Es war zu spüren, wie entschlossen der BVB in diese Partie gegen den Aufsteiger ging. Aber es lief anfangs sicher nicht alles wie gewünscht, einige Eins-zu-Eins-Situationen wurden verschenkt, und dann stand ein paar Mal auch der Nellinger Pfosten einem Treffer im Wege. Aber da traf es sich gut, dass der Gast nicht gerade Bundesliga-Gardemaß verkörperte, dass Clara Woltering in leicht kritischen Situationen die Übersicht behielt, vor allem auch großen Spaß daran hatte, gleich vier Siebenmeter von Nellingen zu entschärfen.

So zog die Borussia dann doch davon, Anne Müller holte ein paar Siebenmeter heraus, traf selbst und schickte Svenja Huber bei einem Tempogegenstoß auf die Reise, die Gastgeber führten nach zehn Minuten mit 4:1. Der Aufsteiger warf zu schwach, zu ungenau, und die Borussia hatte sichtlich Spaß am Spiel.

Traumhafter Abend

Und vor allem Svenja Huber erlebte einen traumhaften Abend, an dem der Rechtsaußen eigentlich alles gelang. Sensationelle 13 Tore gelangen ihr, die Siebenmeter verwandelte sie gewohnt humorlos, bei den Tempogegenstößen war sie überhaupt nicht zu bremsen. "Heute kamen die langen Bälle aber auch perfekt", sagte sie später. Vor allem Karina Traumüller, die sich im mittleren Rückraum sichtlich wohl fühlt, fütterte sie mit wachsender Begeisterung mit schönen Vorlagen.

Zur Halbzeit aber stand es dennoch erst 15:12, die Abwehr verriet schon einige Schwächen, und Clara Woltering konnte einige Bälle von außen auch nicht entschärfen. Doch frisch und konzentriert aus der Kabine zurückgekehrt, bot der BVB dann plötzlich feinsten Bundesliga-Handball. Mitte der zweiten Hälfte war die Borussia auf 24:13 davongezogen, Nellingen traf in der Viertelstunde gerade einmal.

"Das haben wir gebraucht"

Damit war das Wichtigste erledigt, Clara Woltering, Karina Traumüller und Svenja Huber erhielten ihre wohlverdiente Pause. Dem Spielfluss sollte das nicht schaden, Stella Kramer auf Rechtsaußen zeigte sich mit drei Toren ebenfalls treffsicher. "Das haben wir gebraucht für unser Selbstvertrauen", sagte Ildiko Barna, auch der BVB-Trainerin fiel der berühmte dicke Stein vom Herzen.

BVB: Woltering, Burrekers, Ferenczi, Kramer (3), Weisheitel, Zimmermann, Müller (3), Traumüller (3), Schmele (3), Ettaqi, Huber (13/3) van Kreij (1), Salberg, Emberovics (2), Vaszari (2)

Gerd Strohmann (Ruhr Nachrichten)