In heimischer Halle ist den Bundesliga-Handballerinnen von Borussia Dortmund ein positiver Jahresausklang gelungen. Vor 1850 Zuschauern feierte der BVB in der rappelvollen Halle Wellinghofen einen knappen, aber verdienten 20:19 (10:7)-Erfolg über die HSG Blomberg-Lippe.

Anfangs machte sich die von BVB-Trainerin Ildiko Barna prophezeite Nervosität breit. Sowohl den Gastgeberinnen, als auch den Gästen aus Blomberg, die bislang erst einen Saisonsieg verbuchen konnten, versagte Angriff um Angriff die Konzentration. So blieben Tore in den Anfangsminuten Mangelware, erst nach genau 13 Minuten brach Virag Vaszari den Fluch des BVB – bis dahin gelangen nur Svenja Huber zwei Treffer vom Siebenmeterpunkt, bis Vaszari mit dem 3:3 das erste Tor aus dem Spiel heraus erzielte.

„Nach der langen Pause war es schwierig für mein Team, wieder reinzukommen“, urteilte Barna. Die Schwarzgelben kamen nun besser ins Spiel und legten auf 6:4 vor (19.). Doch konnte Barna mit den Angriffsbemühungen ihrer Sieben noch immer nicht zufrieden sein.

Zwei Mal waren die Gegenstoßpässe von der genesenen Torfrau Clara Woltering schlicht zu lang, als Vaszari einen solchen Pass fing, scheiterte sie aber an der starken HSG-Torfrau Anna Monz. Auch Kreisläuferin Anne Müller hatte die Chance zu erhöhen, doch einmal scheiterte sie an Monz, beim zweiten Mal landete der Wurf auf dem Tornetz. Doch vom 6:6 an saßen nicht nur die Würfe besser, auch Woltering fischte Ball um Ball von den Blomberger Spielerinnen. Das sorgte für die verdiente 10:7-Halbzeitführung.

Doch auch nach dem Seitenwechsel benötigte die Barna-Sieben Anlaufzeit. Erst nach dem Time-Out der Trainerin gelang Anne Müller das 11:9 (36.). Während die HSG aus dem Rückraum erfolgreich war, machte den Schwarzgelben die Manndeckung gegen Nadja Zimmermann, mit der die Gäste schon kurz vor der Pause begannen, zu schaffen. „Wir hatten Fehlwürfe von allen Positionen, das können wir uns weder gegen Blomberg, noch gegen einen anderen Gegner erlauben“, bemängelte Barna.

Genesene Grijseels trifft

Umso wichtiger, dass die Schwarzgelben doch schon bereits gegen die HSG auf die lange verletzte Alina Grijseels setzen konnte. Mit ihren ersten Schritten im zweiten Durchgang erzielte sie vier Treffer in Serie – wenn auch drei davon vom Siebenmeterpunkt. Dennoch: Der BVB behauptete die Führung über 15:13 und 18:14 (52.).

Blomberg setzte in den Schlussminuten auf volle Offensive und kam mit sieben Feldspielerinnen im Angriff und einer 4:2-Deckung mit zwei Manndeckerinnen gegen Zimmermann und Vaszari tatsächlich auf 17:19 heran und 30 Sekunden vor dem Ende gar auf 19:20 heran. Doch Schwarzgelb spielte den Ball durch die Reihen und feierte einen positiven Ausgang. Den könnte HSG-Trainer Andre Fuhr nicht für sich verbuchen: „Wenn man in Wellinghofen nur 20 Tore kassiert, ist man ein Kandidat für den Sieg. Mit unseren Fehlern waren wir das aber nicht. Unsere Welt geht dadurch aber nicht unter.“ 

Enrico Niemeyer (Ruhr Nachrichten)