Lange hat Andreas Heiermann viele lose Fäden in der Hand gehalten. Den Spielerkader für die neue Saison zusammenzustellen, dabei musste er einige Klippen umschiffen und einige Rückschläge einstecken. Jetzt aber sieht sich der Abteilungsleiter der BVB-Handballerinnen im Zielbereich.

Wir werden eine schlagkräftige Truppe beisammen haben“, sagt Heiermann im Brustton der Überzeugung. In dieser Woche hat er endlich auch einige offene Personalien abarbeiten können. Die Lücke, die das berufsbedingte Karriereende von Karina Traumüller (wir berichteten) gerissen hat, schließt der BVB mit Johanna Stockschläder. Die 22-Jährige kommt vom Liga-Konkurrenten HSG Bad Wildungen, ausgebildet wurde sie bei Bayer Leverkusen.

Trio steigt zu den Profis auf

Drei Eigengewächse werden zudem ab dem Sommer permanent zum Trainingskader der Bundesliga-Mannschaft zählen: Vanessa Brandt, Dana Bleckmann und Leonie Kockel stehen stellvertretend für die sehr gute Nachwuchsarbeit der Borussia, bei Trainerin Ildiko Barna sollen sie an die hohen Anforderungen der Bundesliga herangeführt werden und regelmäßig auch in der BVB-Zweiten Spielpraxis erhalten.

Das größte Loch muss der BVB im Rückraum schließen, auch hier sieht sich Heiermann aber auf der Zielgeraden. Die Zusage einer Rückraum-Linken liegt ebenso vor wie die für die Schlüsselposition im Rückraum rechts. „Namen kann ich nennen, wenn die Verträge unterschrieben sind“, sagt Heiermann. „Mit den Spielerinnen sind wir aber einig.“ Da ja auch Nadja Nadgornaja nach ihrer Schwangerschaft zurückkehrt, sieht auch Barna den BVB im Rückraum künftig gut aufgestellt. „Es war keine leichte Suche, aber wir bekommen gute Verstärkungen.“

Nur Schmeles Zukunft ist noch offen

Klarheit hat Dortmund auch mit den Spielerinnen des eigenen Kaders – offen ist nur noch die Zukunft von Caro Schmele, mit der noch ein Gespräch ansteht. Die verletzungsgeplagte Rückraumspielerin blickt auf drei sehr schwierige Jahre in Dortmund zurück.

Verlassen werden den BVB wie berichtet Traumüller und Rafika Ettaqi, schon während der Saison wurden die Verträge mit Leonie Oehme und Kjersti Salberg aufgelöst. Regisseurin Nadja Zimmermann will sich nach abgeschlossenem Master-Studium ihrer beruflichen Zukunft widmen. Heiermann möchte sie aber gern weiter im Klub binden: „Ideal wäre es, wenn sie als Leitwolf unserer Zweiten helfen würde.“ Ersatz hat der BVB in Caroline Müller aus Oldenburg bereits vor einigen Wochen verpflichtet.

Im vorletzten Auswärtsspiel der Saison gastieren die BVB-Frauen am Samstag (16 Uhr) beim Buxtehuder SV. Nach der Pleite gegen Leverkusen gelte es, „die Köpfe wieder hoch zu bekommen“, so Barna.

Dirk Krampe (Ruhr Nachrichten)