Das deftige 19:30 in Göppingen enttäuschte die Bundesliga-Handballerinnen von Borussia Dortmund in doppelter Hinsicht. Denn nicht nur die eigene Leistung ließ zu Wünschen übrig, in Harma van Kreij verletzte sich auch noch eine wichtige Säule des Teams. Doch in dieser Woche stieg die Stimmung vor dem Spiel gegen Bietigheim wieder ein wenig an.

Denn mit Spielmacherin Caroline Müller (23) vom Liga-Konkurrenten VfL Oldenburg vermeldete der BVB einen wichtigen Neuzugang für die kommende Saison. Zu Wochenbeginn gastierte die Nationalspielerin mit dem DHB-Kader in Dortmund und konnte sich so bei einem gemeinsamen Training mit den Borussinnen schon einen Eindruck von ihrem neuen Team machen.

Niederlage aus den Knochen schütteln

Neben dem Aufeinandertreffen mit der zukünftigen Teamkollegin versuchte der BVB unter der Woche, sich die Niederlage in Göppingen aus den Knochen zu schütteln. „Das Spiel war schon wie ein Schlag ins Gesicht, wir haben einen total schwarzen Tag erwischt“, erinnert sich Barna. Ausgerechnet jetzt bekommt es ihr Team am Samstag um 19.30 Uhr (Sporthalle Wellinghofen) mit dem Spitzenreiter BBM Bietigheim zu tun.

Der Tabellenführer hat im bisherigen Saisonverlauf noch keinen einzigen Punkt hergeschenkt – auch das Hinspiel gegen Borussia Dortmund gewann Bietigheim mit 29:20. An diesen Tag erinnert sich die Dortmunder Trainerin Ildiko Barna – wie auch an das letzte Spiel – recht ungern. Denn damals verletzte sich Alina Grijseels schwer. Eine weitere Parallele zum Göppingen-Spiel, das Rückraumspielerin Harma van Kreij einen Außenbandriss im Sprunggelenk bescherte.

Ohne Druck aufspielen

Dennoch: Die Trainingswoche macht Barna Mut für die Aufgabe. „Wir haben es in der Vergangenheit immer wieder geschafft, Bietigheim Schwierigkeiten zu bereiten“, erklärt die Trainerin. „Nun müssen wir wieder alles mobilisieren und die Abwehr wieder möglichst schnell stabilisieren.“ Die Mannschaft solle völlig ohne Druck, dafür mutig und angstfrei aufspielen. „Aber die Spielerinnen wissen auch, dass eine solche Leistung wie vor einer Woche nicht noch einmal vorkommen darf.“ Barna hofft auf die richtige Reaktion. 

Enrico Niemeyer (Ruhr Nachrichten)