Die BVB Handball Damen sind nach dem 25:29 (12:11) gegen die SG BBM Bietigheim aus dem DHB-Pokal ausgeschieden. Über weite Phasen der Partie zeigten die Schwarzgelben eine Leistung, die gegen einen Großteil der deutschen Teams zum Weiterkommen gereicht hätte.

Zum Leidwesen des BVB gastierte am Sonntagnachmittag ausgerechnet das beste Team des deutschen Frauenhandballs in der Sporthalle Wellinghofen. Ein Klassenunterschied war allerdings zu keinem Zeitpunkt einer hochklassigen Partie zu sehen. Bis zur 53. Minute waren die Gastgeberinnen dran (22:23), dann allerdings unterliefen dem Team von Trainerin Ildiko Barna ein paar Fehler zu viel. Es erlaubte den Gästen einfache Ballgewinne und Torerfolge, sodass es zwei Minuten später 22:26 stand – eine Führung, die die Bietigheimerinnen mit ihrer individuellen Klasse auch bei zweifacher kurzer Deckung gegen ihren Rückraum nicht mehr hergaben.

Somit konnten sich die Dortmunderinnen für ihre zuvor gezeigte Leistung nicht belohnen: Von Beginn an begegnete der BVB dem starken Bietigheimer Rückraum mit einer agilen Abwehrformation. Das druckvolle Spiel wurde immer wieder mit dem richtigen Timing und der Bereitschaft, noch einen Schritt mehr zu machen, unterbunden. Vorne suchten Barnas Schützlinge den Durchbruch über die Halbpositionen in der Bietigheimer Abwehr, was punktuell gut gelang: Die Gäste waren zwar insbesondere im Innenblock körperlich äußerst präsent, dafür aber nicht so flink auf den Beinen wie Alina Grijseels und Co. Als Gästecoach Martin Albertsen nach genau einer Viertelstunde seine erste Auszeit nahm, stand es 5:5, es standen sich zwei gleichwertige Teams gegenüber.

Im Anschluss an die Auszeit erzielte sein Team dann fünf Tore in Folge, weil die Lücken auf den Halbpositionen geschlossen werden konnten, was den BVB kurzzeitig vor Probleme stellte (5:10, 18‘). In dieser Phase machte sich dann aber die neue Breite des Dortmunder Kaders bemerkbar: Barna konnte nahezu auf jeder Position eine frische Spielerin bringen, es entstand kein Bruch im Spiel. Im Gegenteil: Der BVB startete seinerseits bis zur Pause einen 7:1-Lauf. Die Abwehr stand wieder, die zweite Reihe der SG BBM kam nicht wirklich ins Spiel. Somit ging es sogar mit einer knappen Führung (12:11) in die Kabinen.

Auch nach dem Wiederanpfiff ging der offene Schlagabtausch munter weiter: Die Dortmunderinnen gingen in jede Lücke, die sich ihnen bot und die Bietigheimerinnen zogen ihr druckvolles, schnelles Angriffsspiel auf und nutzten über die körperlich starke Luisa Schulze am Kreis immer wieder die Lücken. Die gut gefüllte Sporthalle Wellinghofen bekam ein hochklassiges Achtelfinale zu sehen. Es ging Kopf an Kopf auf die Schlussphase zu, in der die Gäste schlussendlich das bessere Ende für sich hatten. Dem BVB, der vorher eine Menge Kraft investiert hatte, ging ein wenig die Puste aus - ein gefundenes Fressen für Spielerinnen mit gehobenem internationalem Format wie Kim Naidzinavicius oder Karolina Kudlacz-Gloc, die immer wieder selbst Lücken fanden oder ihre Nebenleute in Szene setzten. Das größte Kompliment für die Dortmunder Leistung machte indirekt der Gästetrainer, indem er seinen Top-Spielerinnen im zweiten Durchgang keine Pause gönnte. Er schien darauf zu spekulieren, dass sich sein Team vor einer wirklich engen Schlussphase entscheidend absetzen könnte und sollte Recht behalten. Für den BVB wirklich schade, denn es fehlte nicht viel, um den großen Favoriten aus dem Wettbewerb zu werfen.