Zwei Mal brandete beim vergangenen Heimspiel der BVB Handball Damen bereits vor dem Anpfiff großer Jubel auf. Denn der Abteilungsleiter der Handballerinnen Andreas Heiermann verkündete der schwarzgelben Fangemeinde im Vorfeld der Partie gegen den Buxtehuder SV zwei äußerst erfreuliche Nachrichten: Rückraumspielerin Nadja Månsson und Torhüterin Clara Woltering werden dem BVB auch in der kommenden Spielzeit erhalten bleiben.

„Insbesondere im Paket mit den bisher getätigten Vertragsverlängerungen hat die Entscheidung von Clara und Nadja, weiter für Borussia Dortmund spielen zu wollen, eine wichtige Signalwirkung – intern und nach außen“, freut sich Heiermanns Vorstandskollege Andreas Bartels über die Verlängerungen.

Mit dem Duo bindet der BVB die Erfahrung von etwa 300 Länderspielen für die deutsche Nationalmannschaft an sich. Månsson und Woltering zählten gemeinsam mit Svenja Huber auch zum Kader des DHB für die Heim-WM. Im Anschluss an das Turnier beendeten alle drei ihre Nationalmannschaftskarriere. Mit Handball auf höchstem Niveau ist aber für Månsson und Woltering noch lange nicht Schluss, den sie werden eben auch in der kommenden Spielzeit für Borussia Dortmund auf Torejagd gehen beziehungsweise im Fall von Clara Woltering eher die Gegentore verhindern – auch wenn die Ex-Nationalspielerin bei der WM ihren ersten Länderspieltreffer erzielen konnte und auch im BVB-Trikot in dieser Spielzeit bereits zwei Mal erfolgreich war.

Beide Spielerinnen wechselten nach dem Aufstieg in Deutschlands Eliteklasse im Sommer 2015 ins Ruhrgebiet und können auf eine erfolgreiche Vita zurückblicken: Woltering kam als amtierende Champions-League-Siegerin und wertvollste Spielerin des Finals aus dem montenegrinischen Podgorica und Månsson hatte zuvor mit dem Thüringer HC in allen ihren fünf Spielzeiten dort die deutsche Meisterschaft geholt. Gemeinsam wollen sie auch mit dem BVB noch Einiges erreichen: „Der Weg dieser Mannschaft ist noch nicht zu Ende und ich möchte weiter dazu beitragen, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen“, blickt die Rückraumspielerin in die Zukunft. Für sie war neben der sportlichen Perspektive auch ausschlaggebend, dass die private Situation passt: „Mein Mann spielt in Minden und hat dort auch noch Vertrag, sodass auch mein privates Umfeld unverändert bleibt, was mir sehr wichtig war“, erklärt Månsson. Und da auch die Verantwortlichen des BVB alles so lassen wollten, wie es ist, gestalteten sich die Gespräche von Beginn an positiv. „Dortmund war meine Option Nummer eins und ich habe von Anfang an positive Signale bekommen“, erläutert sie. „Über den sportlichen Wert der beiden Spielerinnen brauchen wir uns glaube ich nicht zu unterhalten“, erklärt Bartels, von Vereinsseite standen den beiden Akteuren alle Türen offen.

Denn bei Clara Woltering verhält es sich nicht großartig anders: „Handball ist meine Leidenschaft und das passt natürlich hervorragend zum Vereinsslogan „Echte Liebe“. Von daher war klar: Wenn ich weiterspiele, dann hier“, sagt die Torhüterin. Doch bei aller Leidenschaft ist sie auch Geschäftsfrau, die den hauseigenen Landwirtschaftsbetrieb am Laufen halten muss – seit dem vergangenen Sommer in Alleinverantwortung. „Die Belastung war letztes Jahr am Limit“, gibt Woltering offen zu, lobt aber im gleichen Atemzug auch die stete Kooperationsbereitschaft der Dortmunder Verantwortlichen: „Ich konnte mich immer darauf verlassen, dass ich im Bezug auf den Betrieb flexibel sein konnte, das ist auch jetzt ein großer Pluspunkt.“ Zudem fällt durch den Rücktritt die Belastung in der Nationalmannschaft weg, sodass das Gesamtpaket beim BVB schlussendlich geschnürt werden konnte – natürlich sehr zur Freude der Verantwortlichen: „Ein Riesendank an Clara, dass sie diesen Aufwand für den BVB stemmt“, freut sich Bartels.

Nun also blicken die beiden Leistungsträgerinnen zufrieden in die Zukunft und wollen ihre nächsten Erfolge mit Borussia Dortmund feiern – wenn jemand weiß, wie das geht, dann Nadja Månsson und Clara Woltering.