Zwei ganz wichtige Siege feierten die BVB-Frauen zwischen Weihnachten und Neujahr. Auch der Start ins Jahr 2017 soll gelingen. Den Anfang will das Team von Trainerin Ildiko Barna gleich am Sonntag machen, wenn die BVB-Frauen um 15 Uhr in der Halle Wellinghofen den Buxtehuder SV empfangen.

Ildiko Barna gehört nicht zu den Menschen, die vorschnell in große Schwärmereien ausbrechen. Die Trainerin der Handballerinnen von Borussia Dortmund  bleibt ganz entspannt: „Wir haben sicher nicht immer schön gespielt, aber wir waren sehr effektiv.“

Und diese Effektivität macht sich in der Tabelle richtig gut. Mit vier Zählern in den beiden Partien gegen Blomberg-Lippe und in Leverkusen wurde das Jahr 2016 abgeschlossen, plötzlich steht die Borussia auf Platz sechs, hat mit 11:9-Punkten ein positives Konto, ein nettes Polster, um mit frischem Mut ins neue Jahr zu starten. "Wir gehen mit viel Schwung in die weitere Saison", sagt Barna, "ich bin überzeugt, wir können uns noch weiter steigern und werden noch so einige Mannschaften ärgern können".

"Anderes Kaliber"

Gelingt das gleich auch gegen Buxtehude? „Der Gast ist sicher ein anderes Kaliber als die letzten beiden Gegner“, sagt die BVB-Trainerin, „und natürlich müssen wir an unsere Leistungsgrenze gehen“. Und bevor sie sportlich ins Detail geht, hat Ildiko Barna eine ganz große Bitte. Gegen Blomberg-Lippe waren über 1800 Zuschauer in der Halle Wellinghofen, „ich habe viele neue Gesichter gesehen, und ich hoffe, viele davon wiederzusehen“. Die Stimmung sei hervorragend gewesen, und „mit dem spannenden Spielverlauf haben wir auch beste Eigenwerbung betrieben“.

Zumindest spannend soll es auch am Sonntag werden. Anfang November waren die Norddeutschen im Pokal-Spiel beim 29:21 der Borussia am Ende deutlich überlegen, nun will der BVB dem Tabellenvierten spürbar mehr Paroli bieten.

Schwierige Aufgabe

„Es wird eine ganz schwierige Aufgabe“, sagt Ildiko Barna, die die unschöne Favoritenrolle liebend gern dem Gast gönnt. Das Punktepolster gebe der Mannschaft natürlich auch Selbstvertrauen, wichtiger aber sei es, nach den letzten beiden Siegen entspannt in diese Partie gehen zu können. „Wir haben keinen Druck, wir haben nichts zu verlieren. Aber wir nehmen gern jeden Punkt, den wir bekommen können“.

Und obwohl nach der vierwöchigen EM-Pause noch nicht alles rund liefe, sei sehr wohl ein Aufwärtstrend zu sehen. Nur 15 Gegentore in Leverkusen, „die Abwehr steht“, sagt Ildiko Barna. Mit dem Angriff ist sie nicht übermäßig zufrieden, „vor allem an der Wurfqualität hapert es noch“. Aber die langen und sauberen Pässe von Torfrau Clara Woltering und die Kaltschnäuzigkeit von Svenja Huber beim Abschluss der Tempogegenstöße würden sich zunehmend zu einer echten Waffe entwickeln. „Diese einfachen Tore helfen uns sehr.“

Loch im Rückraum

Ist aber auch bitter nötig, denn im Rückraum klafft immer noch ein Loch. Vor allem Carolin Schmele wird immer noch schmerzlich vermisst. Da ist Geduld gefragt, und Ildiko Barna gibt sich denn auch verhalten optimistisch. Und wenn erneut nicht so ganz schön gespielt wird, die Punkte aber in Dortmund bleiben, dann gerät sie vielleicht sogar ins Schwärmen.

Gerd Strohmann (Ruhr Nachrichten)