Zwischen den Jahren werden die Systeme in der Handball-Bundesliga der Frauen wieder hochgefahren. Für Borussia Dortmund kommt es gleich nach der Pause am heutigen Abend (19.30 Uhr/Halle Wellinghofen) zum Duell zweier mäßig gestarteten Teams.

Denn während sich die Schwarzgelben vor fünfeinhalb Wochen im letzten Ligaspiel bei der Neckarsulmer Sportunion mit einem 27:20-Erfolg noch auf Platz acht hocharbeiteten, gelang der HSG Blomberg-Lippe – dem heutigen Gegner – am gleichen Tag mit dem 30:22 gegen die SVG Celle der erste Saisonsieg überhaupt. „Für beide Teams geht es um wichtige Punkte im unteren Tabellenbereich“, erklärt BVB-Trainerin Ildiko Barna, die ein „nervöses Spiel“ von beiden Seiten erwartet. „Aber wenn wir die Nervosität schnell ablegen, kann es ein gutes Spiel werden.“

Nationalspielerinnen erschöpft

Die lange Pause ist der unbekannte Faktor in der Spielprognose. Beide Mannschaften haben den Ball bewusst zur Seite gelegt und sich erst im Verlauf des Dezembers auf die Ligafortführung zum Jahresende vorbereitet. Doch Pause hieß nicht für alle gleich Pause, denn beide Teams schickten ihre Nationalspielerinnen zur EM nach Schweden, bei der die DHB-Auswahl auf Rang sechs landete.

Viel Schwung brachte das deutsche BVB-Trio aber nicht mit in die Heimat. Clara Woltering musste mit ihrer Kopfverletzung, die sie im letzten Spiel erlitt, über die Weihnachtstage pausieren. „Sie ist noch nicht vollkommen fit, aber ich hoffe, dass sie spielen kann“, sagt Barna. Stella Kramer und Svenja Huber kamen gesund zurück. „Aber beide waren recht müde und erschöpft, das hat sich erst in den letzten Tagen gelegt“, ergänzt die Dortmunder Trainerin.

Nun aber geht es gleich wieder in die Vollen. Denn dem heutigen Auftakt folgt am Freitag das Spiel bei Bayer Leverkusen. Doch Barna legt den Fokus auf Blomberg. „Man darf nicht nach der Tabelle gehen, die HSG hat eine höhere Qualität“, weiß die Übungsleiterin. „Das haben sie gegen Celle auch vor der Pause schon bewiesen.“

Schnelles Gegenstoßspiel

Wichtig wird sein, dass ihre Mannschaft schnell die nötige Konzentration zeigt – speziell im Angriff. Denn, so erklärt es Barna, die Blombergerinnen verfügen über zwei schnelle Außenspielerinnen, die gemeinsam mit der etwas kleineren, aber umso flinkeren Kreisspielern einen schnellen Gegenstoß einleiten, und die Gegner so für ihre Fehler rasch bestrafen können.

„Wir dürfen den Ball nicht zu lange spielen und auch nicht zu leicht verlieren“, warnt die Trainerin deshalb. Im Angriffsspiel hat die HSG in Alicia Stolle eine weitere Waffe – und beim BVB ist sie keine Unbekannte. Denn in der Jugend spielte sie noch für die Borussia. „Sie hat eine wahnsinnige Sprungkraft und insgesamt eine gute Entwicklung hingelegt“, sagt Barna.

Drei Ausfälle

Von Clara Woltering abgesehen, müssen die Gastgeberinnen weiter auf Alina Grijseels, Carolin Schmele und Mandy Burrekers verzichten. Doch wenn die BVB-Frauen schnell auf Betriebstemperatur kommen, kann es mit den beiden machbaren Aufgaben eine erfolgreiche Silvesterfeier geben. 

Enrico Niemeyer (Ruhr Nachrichten)