Knapp einen Monat ist es her, dass die BVB Handball Damen in die Vorbereitung auf die kommende Saison gestartet sind. Und in knapp einem Monat geht die neue Bundesliga-Saison los. Zur Halbzeit wagen wir eine Bestandsaufnahme sowie einen Ausblick.

Als sich zum Vorbereitungsauftakt Anfang Juli die Neuzugänge zum obligatorischen Pressefoto aufstellten, standen vier neue Gesichter vor der Kamera. Ein gefühlter fünfter Neuzugang kennt sich beim BVB schon bestens aus, absolvierte in der vergangenen Saison allerdings kein Spiel in schwarz-gelb: Nadja Mansson machte in der vergangenen Saison eine Babypause und steigt zur neuen Saison wieder voll ein. Sie ist Teil eines intakten Teams, wie Trainerin Ildiko Barna ihre Mannschaft lobt: „Wir haben eine harte Zeit mit viel Basisarbeit in den Bereichen Kraft und Kondition hinter uns. Die Mädels haben sehr gut gearbeitet und auch menschlich schnell zueinander gefunden. Mandy Burrekers und Mira Emberovics sind beispielsweise noch in der Reha und trotzdem die ganze Zeit dabei, das ist klasse. Zudem herrscht ein gesunder Konkurrenzkampf“, schätzt Barna die Lage ein.

Besagter Konkurrenzkampf resultiert auch aus der Verpflichtung von Caroline Müller, Emilia Galinska, Johanna Stockschläder und Irene Espínola Perez. Es ist kein Zufall, dass drei der vier Neuen im Rückraum Zuhause sind. Die Analyse der abgelaufenen Spielzeit ergab, dass die Dortmunderinnen in den Bereichen der Durchschlagskraft im aufgebauten Angriff und im Tempospiel Luft nach oben haben.

Derartige handballspezifische Inhalte werden in der kommenden Phase der Vorbereitung im Vordergrund stehen, wobei auch das Prunkstück des vergangenen Jahres nicht zu kurz kommen wird: Die stabile Defensive, für Barna der Schlüssel für ein erfolgreiches Spiel: „Das werden wir natürlich weiter vertiefen und haben auch bei der Verpflichtung der Neuzugänge auf diesen Aspekt geachtet.“ Die Ansätze aus den ersten Testspielen wirkten schonmal vielversprechend. „Beyeröhde ist eine gute Mannschaft, sie werden einen vorderen Platz in der zweiten Liga belegen“, ordnet die Trainerin den 28:14-Erfolg gegen die Wuppertalerinnen vom vergangenen Mittwoch ein. Und auch am letzten Samstag schlugen sich ihre Schützlinge in Spielen und Training mit männichen A-Jugend-Teams aus der Ober- und Bundesliga ordentlich.

Folglich geht es für den BVB-Tross mit einem guten Gefühl am kommenden Dienstag ins Trainingslager. Dort stehen taktische und technische Inhalte im Vordergrund. „Ich glaube, die Mädels sind ganz froh, dass es jetzt mit dem Spielen losgeht“, lacht Barna. Der erste Test steht in Grüntal gegen den Bundesliga-Aufsteiger aus Bensheim an, anschließend nehmen die Handball Damen an einem hochkarätig besetzten Turnier in Fritzlar teil, ehe es am Sonntagabend wieder gen Heimat geht. Bensheim ist übrigens auch der Gegner im ersten Heimspiel in der Sporthalle Wellinghofen (16. September, 19.30 Uhr). Eine Woche vorher müssen die Dortmunderinnen zum Saisonauftakt nach Nellingen. „Das ist ein unangenehmer Gegner und es ist nicht einfach, dort zu spielen. Sie haben nichts zu verlieren, wir hingegen wissen noch nicht so genau, wo wir stehen“, sagt die Frau an der Dortmunder Seitenlinie. „Wir unterschätzen unsere ersten beiden Gegner auf gar keinen Fall“, fügt sie an. Zudem stößt den Schwarz-Gelben der Spielplan bis Weihnachten sauer auf: Wenn die Geschenke unterm Tannenbaum geöffnet werden, hat die Sporthalle in Wellinghofen grade mal zwei Bundesliga-Heimspiele gesehen.

Was sich Barna nicht erst zu Weihnachten wünschen dürfte, ist eine Verbesserung der Verletztenmisere aus der abgelaufenen Spielzeit. „Da kam schon Einiges zusammen. Dementsprechend sollte es in dieser Saison besser laufen“, sagt die Trainerin mit einem Augenzwinkern, um dann wieder ernst zu werden: „Diese Bilanz hat uns in der Mannschaft und im Betreuerteam schon für das Thema sensibilisiert, auch wenn es manchmal einfach Pech war“, erklärt sie – ihre Mannschaft arbeitet jedenfalls an den bestmöglichen Voraussetzungen.